Warum nimmt man bei Krankheit ab?

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Krankheit bedingter Gewichtsverlust resultiert oft aus vermindertem Appetit oder gestörter Nährstoffaufnahme. Entzündungen, Medikamente oder psychische Belastungen können den Appetit reduzieren. Erkrankungen des Verdauungstrakts wie Zöliakie oder Morbus Crohn können die Resorption essenzieller Nährstoffe beeinträchtigen, was unweigerlich zu einem ungewollten Gewichtsverlust führt.

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Unerwünschter Gewichtsverlust: Wenn Krankheit die Waage kippen lässt

Gewichtsverlust ist nicht immer ein Zeichen von Erfolg beim Abnehmen. Oftmals steckt eine Krankheit dahinter, die den Körper auszehrt und zu einem ungewollten Absinken des Körpergewichts führt. Dieser ungewollte Gewichtsverlust kann schwerwiegende Folgen haben und erfordert dringend ärztliche Abklärung. Doch warum nimmt man bei Krankheit ab? Die Ursachen sind vielschichtig und komplex.

Ein zentraler Faktor ist der verminderte Appetit. Viele Krankheiten, seien es Infekte, chronische Erkrankungen oder psychische Störungen, gehen mit Anorexie einher. Fieber, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen machen das Essen oft unangenehm oder unmöglich. Der Körper spart Energie, um die Krankheit zu bekämpfen, und der Appetit wird als Folge unterdrückt. Dies führt zu einer unzureichenden Kalorienzufuhr, die zu Gewichtsverlust führt.

Nicht nur der Appetit, sondern auch die Nährstoffaufnahme kann erheblich beeinträchtigt sein. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts spielen hier eine entscheidende Rolle. Bei Zöliakie beispielsweise wird die Aufnahme von Gluten im Dünndarm gestört, was zu Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust führt. Ähnlich verhält es sich bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, wo Entzündungen im Darm die Resorption wichtiger Nährstoffe behindern. Auch eine Pankreatitis oder Lebererkrankung kann die Verdauung und Nährstoffaufnahme negativ beeinflussen, was zu einem fortschreitenden Gewichtsverlust führt.

Darüber hinaus können Medikamente einen unerwünschten Gewichtsverlust begünstigen. Viele Medikamente, insbesondere solche zur Behandlung von psychischen Erkrankungen oder Krebs, haben Appetitlosigkeit als Nebenwirkung. Auch Hormonstörungen wie eine Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion) können den Stoffwechsel beschleunigen und zu einem unerklärlichen Gewichtsverlust führen.

Schließlich spielen psychische Faktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle. Stress, Depressionen und Angststörungen können den Appetit drastisch reduzieren und zu einem ungewollten Gewichtsverlust beitragen. Der Körper befindet sich in einem dauerhaften Zustand der Anspannung, der die Nahrungsaufnahme negativ beeinflusst.

Ein unerklärlicher Gewichtsverlust sollte niemals leichtfertig genommen werden. Es ist essentiell, einen Arzt aufzusuchen, um die Ursache zu klären. Nur durch eine gründliche Untersuchung können zugrunde liegende Krankheiten diagnostiziert und entsprechend behandelt werden. Die Behandlung des Gewichtsverlusts konzentriert sich daher nicht primär auf das Gewicht selbst, sondern auf die Behandlung der Grunderkrankung. Eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls zusätzliche Nährstoffzufuhr können unterstützende Maßnahmen darstellen, aber nur im Kontext einer umfassenden medizinischen Betreuung. Die frühzeitige Diagnose und Behandlung sind entscheidend, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden.