Ist es schlimm, wenn man 35 Grad Körpertemperatur hat?
35 Grad Körpertemperatur: Ein Grund zur Sorge?
Eine Körpertemperatur von 35 Grad Celsius liegt deutlich unter dem normalen Wert von 36,5 bis 37,5 Grad Celsius und signalisiert eine Hypothermie, also eine Unterkühlung des Körpers. Ob diese Unterkühlung jedoch schlimm ist, hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Schwere der Unterkühlung, die Dauer der niedrigen Körpertemperatur und der allgemeine Gesundheitszustand des Betroffenen. Es ist wichtig, zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Hypothermie zu unterscheiden, da die Auswirkungen und notwendigen Maßnahmen stark variieren.
Eine leichte Hypothermie (32-35 Grad Celsius) äußert sich oft durch typische Symptome wie starkes Frieren (Zittern), Müdigkeit, Schläfrigkeit, verlangsamte Reaktionszeiten und ein Gefühl von Kälte. Der Betroffene kann sich schwach und unkonzentriert fühlen. In diesem Stadium kann die Unterkühlung in der Regel durch einfache Maßnahmen wie das Anziehen warmer Kleidung, den Konsum warmer Getränke (ohne Alkohol!) und das Aufsuchen eines warmen Raumes behoben werden. Eine gründliche Beobachtung des Zustands ist jedoch ratsam. Sollte die Temperatur nicht innerhalb kurzer Zeit wieder ansteigen, ist ärztliche Beratung dringend erforderlich.
Bei einer mittelschweren Hypothermie (28-32 Grad Celsius) verschlimmern sich die Symptome deutlich. Das Zittern kann nachlassen, was paradoxerweise ein Warnsignal ist, da es auf einen zunehmenden Energieverlust des Körpers hinweist. Verwirrtheit, Desorientierung, unkoordinierte Bewegungen und Sprachstörungen können auftreten. Der Betroffene kann apathisch und teilnahmslos wirken. In diesem Stadium ist die Einholung ärztlicher Hilfe unerlässlich, da die Gefahr lebensbedrohlicher Komplikationen steigt. Eine aktive Wiedererwärmung unter ärztlicher Aufsicht ist notwendig.
Eine schwere Hypothermie (unter 28 Grad Celsius) stellt einen medizinischen Notfall dar. Das Bewusstsein kann beeinträchtigt oder ganz verloren sein. Der Herzschlag und die Atmung werden verlangsamt, was zu Herzrhythmusstörungen und Atemstillstand führen kann. Ohne sofortige und intensive medizinische Versorgung, inklusive Wiedererwärmungsmaßnahmen, besteht Lebensgefahr. Dies beinhaltet oft eine stationäre Behandlung in einem Krankenhaus mit intensivmedizinischer Betreuung.
Neben der Temperatur selbst spielen auch Begleitumstände eine Rolle. Vorerkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes können die Auswirkungen einer Unterkühlung verschlimmern. Ältere Menschen und Kleinkinder sind ebenfalls besonders gefährdet. Die Dauer der Exposition gegenüber Kälte beeinflusst ebenfalls die Schwere der Unterkühlung. Eine kurze Phase niedriger Temperatur ist weniger bedrohlich als eine länger andauernde.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine Körpertemperatur von 35 Grad Celsius ist kein Zustand, den man leichtfertig nehmen sollte. Auch wenn es sich nur um eine leichte Unterkühlung handelt, ist eine sorgfältige Beobachtung und gegebenenfalls ärztliche Konsultation ratsam. Eine anhaltende Temperatur unter 36 Grad Celsius oder das Auftreten von zusätzlichen Symptomen wie Verwirrtheit, Bewusstlosigkeit oder Atemproblemen erfordert umgehend medizinische Hilfe. Zögern Sie nicht, im Zweifelsfall den Notarzt zu rufen – Leben retten geht vor.
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