Was versteht man unter Überschall?

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Ein Überschallknall entsteht, wenn ein Objekt, wie ein Flugzeug, die Schallgeschwindigkeit übersteigt. Dabei verdichten sich die Schallwellen zu einem Kegel, der sich hinter dem Objekt ausbreitet. Sobald dieser Kegel einen Beobachter erreicht, nimmt dieser einen lauten, knallartigen Geräusch wahr, den sogenannten Überschallknall.

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Überschall: Wenn die Schallmauer gebrochen wird

Der Begriff “Überschall” beschreibt die Bewegung eines Objekts mit einer Geschwindigkeit, die größer ist als die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Schalls in dem jeweiligen Medium. Im Allgemeinen bezieht sich Überschall auf die Bewegung in Luft, wobei die Schallgeschwindigkeit von verschiedenen Faktoren wie Temperatur und Luftdruck abhängig ist und etwa 343 Metern pro Sekunde (ca. 1235 km/h) bei 15°C und Normaldruck beträgt. Überschallflugzeuge, Raketen und sogar Projektile können Überschallgeschwindigkeiten erreichen.

Die Überschreitung der Schallgeschwindigkeit ist nicht nur eine Frage der Geschwindigkeit, sondern hat auch dramatische physikalische Konsequenzen. Die entscheidende Größe ist die Mach-Zahl, benannt nach dem österreichischen Physiker Ernst Mach. Sie beschreibt das Verhältnis der Fluggeschwindigkeit zum lokalen Schallgeschwindigkeit. Eine Mach-Zahl von 1 bedeutet, dass das Objekt mit Schallgeschwindigkeit fliegt, während eine Mach-Zahl größer als 1 Überschallflug kennzeichnet. Mach 2 entspricht beispielsweise der doppelten Schallgeschwindigkeit.

Der wohl bekannteste Effekt des Überschallflugs ist der Überschallknall. Dieser entsteht durch die Überlagerung der von dem Objekt erzeugten Schallwellen. Während das Objekt sich mit Unterschallgeschwindigkeit bewegt, breiten sich die Schallwellen konzentrisch um das Objekt aus. Überschreitet das Objekt jedoch die Schallgeschwindigkeit, können die Schallwellen nicht mehr schnell genug ausweichen und stauen sich kegelförmig hinter dem Objekt. Dieser Kegel, die sogenannte Mach-Kegelfläche, beinhaltet eine starke Druckänderung. Wenn dieser Kegel einen Beobachter auf dem Boden erreicht, nimmt dieser den Überschallknall als lauten Knall wahr – nicht als kontinuierliches Geräusch. Die Intensität des Knalls hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem der Größe und Form des Objekts, der Höhe und der Geschwindigkeit.

Überschallflug ist technisch anspruchsvoll. Die hohen Geschwindigkeiten erzeugen große Reibungswärme, die spezielle Materialien und Konstruktionsmethoden erfordert. Der Überschallknall stellt zudem eine Lärmbelastung dar, welche die Akzeptanz von Überschallflügen in dicht besiedelten Gebieten stark einschränkt. Die Entwicklung von Überschallflugzeugen, die diesen Lärm deutlich reduzieren, ist daher ein wichtiger Forschungsbereich.

Neben dem Luftverkehr findet das Prinzip des Überschalls auch in anderen Bereichen Anwendung, beispielsweise in der Ballistik. Geschossgeschwindigkeit und der damit verbundene Schalldruckpegel spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Munition. Auch in der Geophysik wird das Prinzip von Schallwellen und deren Ausbreitung verwendet, um beispielsweise Erdbeben zu analysieren.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Überschall mehr als nur schnelles Fliegen ist. Es ist ein physikalisches Phänomen mit weitreichenden Auswirkungen, das sowohl technische Herausforderungen als auch erhebliche Auswirkungen auf die Umwelt mit sich bringt und in verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen von Bedeutung ist.