Warum nicht Olivenöl erhitzen?

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Natives Olivenöl ist ideal für schonendes Garen bis 180°C: Gemüse dünsten oder Fisch anbraten gelingt wunderbar. Höhere Temperaturen, wie beim Braten oder Grillen, sind riskant. Über 180°C können sich ungesättigte Fettsäuren in gesundheitsschädliche Stoffe wie Acrolein umwandeln. Für diese Zubereitungsarten sind hitzebeständigere Öle besser geeignet.

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Olivenöl: Flüssiges Gold – aber nicht für jede Hitze geeignet

Olivenöl, insbesondere natives Olivenöl extra, gilt als gesund und aromatisch. Sein fruchtiger Geschmack und die wertvollen Inhaltsstoffe machen es zu einem beliebten Bestandteil der mediterranen Küche. Doch der weit verbreitete Glaube, Olivenöl sei universell einsetzbar, ist ein Trugschluss. Denn die Zusammensetzung des Olivenöls macht es empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Der Einsatz bei zu hohen Hitzegraden kann nicht nur den Geschmack beeinträchtigen, sondern auch die Bildung gesundheitsschädlicher Stoffe begünstigen.

Der kritische Punkt: Die Zersetzung der Fettsäuren

Der Schlüssel zum Verständnis liegt in der Zusammensetzung des Olivenöls. Es besteht hauptsächlich aus ungesättigten Fettsäuren, die zwar gesundheitsfördernd sind, jedoch auch hitzeempfindlich. Bei Temperaturen über 180°C beginnt ein Prozess der Zersetzung. Die ungesättigten Fettsäuren zerfallen und bilden unter anderem Acrolein. Acrolein ist ein Reizstoff, der die Schleimhäute angreift und im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Zusätzlich verändern sich Geschmack und Aroma des Öls negativ: Es schmeckt bitter und ranzig.

Welche Zubereitungsmethoden eignen sich für Olivenöl?

Olivenöl extra vergine entfaltet sein volles Aroma und seine gesundheitlichen Vorteile bei schonenden Zubereitungsmethoden. Ideal ist es für:

  • Dünsten: Gemüse erhält durch Olivenöl einen intensiven Geschmack, ohne dass es stark erhitzt wird.
  • Anbraten (bei niedriger bis mittlerer Hitze): Fisch oder zartes Fleisch lassen sich schonend in Olivenöl anbraten. Achten Sie dabei auf eine moderate Hitze und vermeiden Sie starkes Spritzen.
  • Vinaigrettes und Dressings: Olivenöl ist die Basis für viele leckere Salate und Dressings, wo es seine aromatischen Eigenschaften voll ausspielen kann.
  • Roher Konsum: Olivenöl kann auch pur genossen werden, z.B. als Brotaufstrich oder als Zugabe zu Suppen nach dem Kochen.

Welche Öle sind hitzebeständiger?

Für höhere Temperaturen, bei denen das Olivenöl an seine Grenzen stößt, bieten sich hitzebeständigere Öle an, wie zum Beispiel:

  • Rapsöl: Besonders raffiniertes Rapsöl ist gut hitzestabil und eignet sich für Braten, Frittieren und Grillen.
  • Sonnenblumenöl: Ähnlich wie Rapsöl, besitzt auch Sonnenblumenöl eine gute Hitzebeständigkeit.
  • Kokosöl: Besitzt einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und ist daher besonders hitzestabil.

Fazit:

Olivenöl ist ein wertvolles Lebensmittel, dessen Verwendung jedoch an die jeweilige Zubereitungsmethode angepasst werden sollte. Bei niedrigen Temperaturen entfaltet es seine Aromen und gesundheitlichen Vorteile optimal. Für hohe Temperaturen sollten Sie jedoch zu hitzebeständigeren Ölen greifen, um die Bildung von schädlichen Stoffen zu vermeiden und den Geschmack Ihrer Gerichte zu schützen. Die bewusste Auswahl des richtigen Öls trägt maßgeblich zu einem gesunden und geschmackvollen Kochvergnügen bei.