Warum fliegt ein Flugzeug in eine Richtung schneller?
Ostflüge profitieren vom Erdrotationseffekt und den vorherrschenden Westwinden in der oberen Atmosphäre. Dieser Rückenwind verkürzt die Flugzeit im Vergleich zu Westflügen, die gegen diese Strömungen ankämpfen müssen. Die Geschwindigkeitsunterschiede sind messbar und relevant für Flugplanung und -dauer.
Schneller gen Osten: Warum Flugzeuge in eine Richtung schneller fliegen
Fliegt man von Frankfurt nach New York, dauert der Rückflug oft spürbar länger. Dieser Zeitunterschied ist kein Zufall, sondern basiert auf komplexen Zusammenhängen zwischen Erdrotation und atmosphärischen Strömungen. Vereinfacht ausgedrückt: Flüge Richtung Osten profitieren von einem “Schubser” durch die Natur, während Westflüge gegenan arbeiten müssen.
Die Erdrotation spielt dabei eine – wenn auch untergeordnete – Rolle. Sie erzeugt den sogenannten Corioliseffekt, der bewegte Objekte auf der Nordhalbkugel nach rechts ablenkt. Für Flugzeuge bedeutet das zwar keine direkte Beschleunigung in Ostrichtung, beeinflusst aber die Entstehung der Jetstreams.
Diese Jetstreams, bandartige Starkwindzonen in der oberen Troposphäre und unteren Stratosphäre, sind der Hauptgrund für die unterschiedlichen Flugzeiten. Sie entstehen durch Temperatur- und Druckunterschiede zwischen den Polarregionen und den Tropen, werden aber durch den Corioliseffekt in West-Ost-Richtung gelenkt. Auf der Nordhalbkugel wehen sie also vorwiegend von West nach Ost.
Für einen Flug von Europa nach Nordamerika bedeutet das Rückenwind, der das Flugzeug quasi “mitnimmt” und die Flugzeit verkürzt. Umgekehrt muss ein Flugzeug auf dem Rückweg gegen diese starken Winde ankämpfen, was die Reisezeit verlängert und mehr Treibstoff verbraucht.
Die Stärke der Jetstreams ist dabei nicht konstant. Sie variiert je nach Jahreszeit, geografischer Lage und aktuellen Wetterbedingungen. Piloten und Fluggesellschaften berücksichtigen diese Schwankungen bei der Flugplanung, um optimale Routen und Flugzeiten zu bestimmen. Manchmal weichen sie sogar von der direkten Strecke ab, um besonders starke Jetstreams zu nutzen oder zu meiden.
Neben den Jetstreams spielen auch weitere Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die Luftdichte. Kältere Luft ist dichter und bietet dem Flugzeug einen geringeren Widerstand, was ebenfalls zu Geschwindigkeitsunterschieden führen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die schnelleren Ostflüge primär auf die vorherrschenden Westwinde, die Jetstreams, zurückzuführen sind. Die Erdrotation spielt indirekt über den Corioliseffekt eine Rolle bei der Entstehung dieser Winde. Die Kenntnis dieser Zusammenhänge ist für die effiziente und ökonomische Planung des Flugverkehrs unerlässlich.
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