Warum hat eine Heizung zwei Pumpen?

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Zwei Pumpen im Heizsystem gewährleisten effiziente Wärmeverteilung. Eine Pumpe fördert Wasser zum Warmwasserbereiter, die andere versorgt die Heizkörper. Die hydraulische Weiche, oft als silberner Kasten bezeichnet, trennt und steuert die beiden Kreisläufe optimal.

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Warum Zwei Pumpen in einem Heizsystem Mehr als Nur Luxus Sind

In vielen modernen Heizsystemen, besonders in Ein- und Zweifamilienhäusern, begegnet man einer Konfiguration, die auf den ersten Blick überraschen mag: Zwei separate Pumpen, die scheinbar die gleiche Aufgabe erfüllen – das Umwälzen von Heizwasser. Doch hinter dieser doppelten Ausführung steckt eine ausgeklügelte Technik, die darauf abzielt, Effizienz, Komfort und Langlebigkeit des gesamten Systems zu optimieren.

Die Arbeitsteilung im Detail

Die gängigste Konfiguration sieht vor, dass eine Pumpe, oft als Primärpumpe bezeichnet, das Heizwasser vom Wärmeerzeuger (z.B. Heizkessel, Wärmepumpe) zu einer hydraulischen Weiche fördert. Die zweite Pumpe, die Sekundärpumpe, übernimmt dann die Verteilung des Heizwassers von der hydraulischen Weiche zu den einzelnen Heizkörpern, Fußbodenheizungen oder anderen Wärmeabgabesystemen im Haus.

Die Hydraulische Weiche: Das Herzstück der Effizienz

Die hydraulische Weiche, oft als unscheinbarer, silberner Kasten wahrgenommen, ist ein entscheidendes Element. Sie entkoppelt den Primärkreislauf (vom Wärmeerzeuger) vom Sekundärkreislauf (zu den Heizkörpern). Dies hat mehrere Vorteile:

  • Volumenstrom-Entkopplung: Die Pumpen in den beiden Kreisläufen können unabhängig voneinander arbeiten. Das bedeutet, dass der Volumenstrom, den der Wärmeerzeuger benötigt, nicht zwingend mit dem Volumenstrom übereinstimmen muss, der von den Heizkörpern angefordert wird. Dies ist besonders wichtig bei modulierenden Wärmeerzeugern, die ihre Leistung an den tatsächlichen Bedarf anpassen.
  • Druckausgleich: Die Weiche reduziert Druckunterschiede zwischen den Kreisläufen, was zu einem stabileren Betrieb und weniger Geräuschentwicklung führen kann.
  • Luft- und Schmutzabscheidung: Viele hydraulische Weichen verfügen über integrierte Vorrichtungen zur Abscheidung von Luft und Schmutzpartikeln aus dem Heizwasser. Dies trägt zur Langlebigkeit des Systems bei.
  • Hydraulischer Abgleich: Die Weiche erleichtert den hydraulischen Abgleich des Heizsystems. Das bedeutet, dass jeder Heizkörper die tatsächlich benötigte Wärmemenge erhält.

Warum nicht einfach eine Pumpe?

Die Verwendung einer einzigen Pumpe für das gesamte System mag auf den ersten Blick einfacher erscheinen, birgt aber Nachteile:

  • Ineffizienz: Eine einzelne Pumpe müsste für den maximalen Bedarf des gesamten Systems ausgelegt sein. Dies führt in der Regel zu einem unnötig hohen Stromverbrauch, da die Pumpe auch dann mit voller Leistung läuft, wenn nur ein geringer Wärmebedarf besteht.
  • Geräuschentwicklung: Eine überdimensionierte Pumpe kann zu Strömungsgeräuschen in den Heizkörpern führen.
  • Eingeschränkte Regelung: Die unabhängige Regelung von Wärmeerzeuger und Heizkreisen wäre deutlich schwieriger.
  • Moderne Heiztechnik: Moderne Heizsysteme mit Solarthermie, Wärmepumpen oder Brennwertkesseln profitieren besonders von der Entkopplung durch eine hydraulische Weiche, da diese Technologien oft spezifische Anforderungen an den Volumenstrom haben.

Fazit

Die Installation von zwei Pumpen in einem Heizsystem, in Kombination mit einer hydraulischen Weiche, ist eine Investition in Effizienz, Komfort und Langlebigkeit. Durch die Entkopplung der Kreisläufe können Wärmeerzeuger und Heizkörper optimal aufeinander abgestimmt werden, was zu einem geringeren Energieverbrauch, einer besseren Wärmeverteilung und einem leiseren Betrieb führt. Auch wenn die anfänglichen Kosten höher sind, amortisieren sich diese durch die Einsparungen und den höheren Komfort oft schnell.