Welches Hormon fehlt bei Damenbart?
Ein Enzymdefekt in den Nebennieren stört die Kortisol- und Aldosteronproduktion. Die daraus resultierende Überproduktion männlicher Hormone, Androgene, manifestiert sich unter anderem in verstärkter Behaarung bei Frauen. Diese hormonelle Dysbalance bedarf ärztlicher Abklärung.
Damenbart: Nicht immer ein Überschuss, manchmal ein Mangel
Ein Damenbart, medizinisch Hirsutismus genannt, ist für betroffene Frauen oft eine psychische Belastung. Häufig wird angenommen, die Ursache liege in einem Überschuss an männlichen Hormonen. Tatsächlich kann aber auch ein Mangel an bestimmten Hormonen, genauer gesagt an Kortisol und Aldosteron, zu vermehrtem Haarwuchs im Gesicht führen.
Wie ist das möglich? Die Nebennieren, kleine Drüsen oberhalb der Nieren, spielen eine entscheidende Rolle in der Hormonproduktion. Sie produzieren neben den Geschlechtshormonen auch Kortisol, das Stresshormon, und Aldosteron, das den Salz- und Wasserhaushalt reguliert. Ein Enzymdefekt in diesen Drüsen kann die Produktion von Kortisol und Aldosteron stören.
Der Körper versucht, diesen Mangel auszugleichen, indem er die Nebennieren stimuliert, mehr Hormone zu produzieren. Diese Stimulation führt jedoch nicht nur zu einer verstärkten Produktion von Kortisol und Aldosteron, sondern leider auch zu einer erhöhten Produktion von Androgenen, den männlichen Geschlechtshormonen. Diese Androgene sind dann für den unerwünschten Haarwuchs im Gesicht und an anderen Körperstellen, die typischerweise bei Männern behaart sind, verantwortlich.
Es ist also nicht immer ein direkter Überschuss an männlichen Hormonen, der den Damenbart verursacht, sondern in manchen Fällen ein indirekter Effekt durch den Mangel an Kortisol und Aldosteron. Dieser Mechanismus ist komplex und bedarf unbedingt einer ärztlichen Abklärung. Ein Bluttest kann die Hormonwerte bestimmen und den Verdacht auf einen Enzymdefekt bestätigen. Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um den Hormonhaushalt zu regulieren und den Haarwuchs zu reduzieren.
Wichtig: Ein Damenbart kann verschiedene Ursachen haben, von genetischer Veranlagung über bestimmte Medikamente bis hin zu hormonellen Störungen. Selbstexperimente mit Hormonpräparaten sind gefährlich und sollten unbedingt vermieden werden. Suchen Sie bei vermehrtem Haarwuchs einen Arzt auf, um die Ursache abzuklären und eine geeignete Therapie zu finden.
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