Wie gefährlich sind Sulfite im Wein?

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Sulfite im Wein sind grundsätzlich unbedenklich für die meisten Menschen. Sie sind kein Auslöser für Kopfschmerzen oder Migräne, die oft mit übermäßigem Alkoholkonsum zusammenhängen. Lediglich ein kleiner Teil der Asthmatiker (etwa 10%) kann gesundheitliche Reaktionen auf Sulfite zeigen.

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Sulfite im Wein: Gefahr oder Geschmacksverstärker?

Die Frage nach der Gefährlichkeit von Sulfiten im Wein beschäftigt viele Weinliebhaber. Oftmals werden Kopfschmerzen nach dem Weingenuss fälschlicherweise auf die Sulfite zurückgeführt. Doch wie gefährlich sind diese Konservierungsstoffe wirklich?

Die Wahrheit ist differenzierter als der weit verbreitete Mythos. Sulfite, genauer gesagt Schwefeldioxid (SO₂) und seine Salze wie Kaliumsorbat, sind natürliche Bestandteile des Weines. Sie entstehen teilweise schon während der Fermentation durch Hefen, werden aber auch gezielt als Konservierungsmittel zugesetzt. Ihr Zweck ist vielfältig: Sie hemmen unerwünschte Mikroorganismen, verhindern den Verderb des Weines und schützen seine Farbe und sein Aroma. Ohne Sulfite wäre die Lagerung und der Transport von Wein deutlich problematischer, und die Qualität würde erheblich leiden.

Die Behauptung, Sulfite seien die Hauptursache für Kopfschmerzen nach dem Weinkonsum, ist wissenschaftlich nicht belegt. Vielmehr wird der Alkohol selbst als Hauptverursacher von Kopfschmerzen und Migräne angesehen. Dehydration, die durch den Alkohol entsteht, spielt ebenso eine Rolle. Die Konzentration an Sulfiten im Wein ist, anders als oft vermutet, relativ gering. Die EU-Gesetzgebung schreibt eine Deklaration von Sulfiten ab einer Konzentration von 10 mg/l vor. Diese Mengen sind für die meisten Menschen völlig unbedenklich.

Eine Ausnahme bilden jedoch Menschen mit Asthma. Bei etwa 10% der Asthmatiker können Sulfite allergische Reaktionen auslösen, die von leichten Atembeschwerden bis hin zu schwerwiegenden Anfällen reichen können. Diese Reaktionen sind jedoch in der Regel dosisabhängig und treten eher bei höheren Konzentrationen auf, wie sie beispielsweise in getrockneten Früchten oder verarbeiteten Lebensmitteln vorkommen können. Im Wein sind die Konzentrationen in der Regel deutlich niedriger.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Für die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung stellen Sulfite im Wein kein gesundheitliches Risiko dar. Die Angst vor Sulfiten ist oft übertrieben und wird meist durch andere Faktoren, wie den Alkoholgehalt oder den individuellen Stoffwechsel, verursacht. Allerdings sollten Asthmatiker auf die Deklaration von Sulfiten achten und gegebenenfalls auf sulfitfreien Wein zurückgreifen. Ein Blick auf das Etikett ist daher für Asthmatiker empfehlenswert, um ein mögliches Risiko zu minimieren. Für alle anderen Weinliebhaber steht der Genuss des Weines im Vordergrund, ohne sich unnötig Sorgen um die geringe Menge an Sulfiten machen zu müssen.