Was verhindert die Aufnahme von Vitamin D?

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Medikamente beeinflussen die Vitamin-D-Versorgung erheblich. Antiepileptika, Kortisonpräparate und einige HIV-Medikamente hemmen die körpereigene Produktion oder die Resorption von Vitamin D. Dies steigert das Risiko eines Mangels und erfordert gegebenenfalls eine gezielte Supplementierung.
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Vitamin-D-Räuber: Wenn Medikamente die Sonne verdunkeln

Vitamin D, das “Sonnenvitamin”, ist essentiell für unsere Gesundheit. Es stärkt Knochen, Muskeln und das Immunsystem. Doch viele Menschen leiden unter einem Mangel, oft ohne es zu wissen. Neben Faktoren wie mangelnder Sonnenexposition und ungünstiger Ernährung können auch bestimmte Medikamente die Vitamin-D-Versorgung empfindlich stören und so zu einem Defizit führen. Welche Medikamente sind das und wie wirken sie sich auf den Vitamin-D-Haushalt aus?

Ein wichtiger Aspekt der Vitamin-D-Versorgung ist die körpereigene Produktion in der Haut durch Sonneneinstrahlung. Gleichzeitig muss das Vitamin aber auch im Darm aufgenommen und im Körper verstoffwechselt werden. Genau hier setzen einige Medikamente an und stören diesen komplexen Prozess.

Antiepileptika: Medikamente zur Behandlung von Epilepsie, wie beispielsweise Phenytoin, Carbamazepin und Valproinsäure, können die Vitamin-D-Verwertung im Körper beeinträchtigen. Sie beschleunigen den Abbau von Vitamin D in der Leber, wodurch der Körper schneller Vitamin D verliert und ein Mangel entstehen kann.

Kortisonpräparate (Glukokortikoide): Diese Medikamente, die häufig bei entzündlichen Erkrankungen und Autoimmunerkrankungen eingesetzt werden, können sowohl die Aufnahme von Kalzium, als auch die Bildung von Vitamin D im Darm hemmen. Zudem beeinflussen sie den Knochenstoffwechsel negativ, was in Kombination mit einem Vitamin-D-Mangel das Risiko für Osteoporose erhöht.

HIV-Medikamente: Bestimmte Medikamente zur Behandlung von HIV, insbesondere Proteaseinhibitoren, können ebenfalls die Vitamin-D-Aufnahme und -Verwertung stören. Dadurch kann es trotz ausreichender Sonnenexposition und ausgewogener Ernährung zu einem Mangel kommen.

Weitere Medikamente: Auch andere Medikamente, wie beispielsweise bestimmte Cholesterinsenker (Gallensäurebinder) oder Abführmittel, können die Aufnahme von Vitamin D im Darm reduzieren.

Die Folgen eines medikamenteninduzierten Vitamin-D-Mangels sind vielfältig und reichen von Müdigkeit und Muskelschwäche über ein erhöhtes Infektionsrisiko bis hin zu Knochenschmerzen und Osteoporose.

Was tun bei Medikamenteneinnahme? Patienten, die regelmäßig eines der genannten Medikamente einnehmen, sollten ihren Vitamin-D-Spiegel regelmäßig kontrollieren lassen. Im Falle eines Mangels kann eine gezielte Supplementierung mit Vitamin D notwendig sein. Die Dosierung sollte jedoch immer individuell mit dem Arzt abgesprochen werden, um eine Überdosierung zu vermeiden. Es ist wichtig zu betonen, dass die eigenmächtige Einnahme von Vitamin-D-Präparaten ohne ärztliche Rücksprache nicht empfehlenswert ist. Der Arzt kann die optimale Dosierung festlegen und mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigen. Eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung können zusätzlich dazu beitragen, die Vitamin-D-Versorgung zu optimieren.

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Fragen oder Bedenken wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.