Was sagt der zweite Wert vom Blutdruck aus?

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Der angezeigte zweite Blutdruckwert spiegelt den diastolischen Druck wider. Er gibt Auskunft über den Druck in den Arterien, während sich der Herzmuskel zwischen den Schlägen entspannt und mit Blut füllt. Im Gegensatz zum systolischen Wert, der den Druck beim Zusammenziehen des Herzens misst, zeigt der diastolische Wert den minimalen Druck in den Blutgefäßen an.

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Der diastolische Blutdruck: Mehr als nur eine zweite Zahl

Wenn wir unseren Blutdruck messen lassen, erhalten wir immer zwei Werte, oft in der Form “120 über 80” angegeben. Der erste Wert, der systolische Blutdruck, ist uns oft präsenter. Aber was genau sagt der zweite Wert aus, der diastolische Blutdruck? Er ist keineswegs weniger wichtig und liefert wertvolle Informationen über unsere Herzgesundheit.

Der diastolische Druck: Ein Blick in die Entspannungsphase

Der diastolische Blutdruck beschreibt den Druck in unseren Arterien, während sich das Herz zwischen den einzelnen Schlägen entspannt und wieder mit Blut füllt. In dieser Ruhephase, der Diastole, ist der Druck in den Gefäßen am niedrigsten. Dieser Wert gibt uns also Aufschluss darüber, wie elastisch und widerstandsfähig unsere Blutgefäße in der Ruhephase sind.

Warum ist der diastolische Wert so wichtig?

Ein dauerhaft erhöhter diastolischer Blutdruck bedeutet, dass die Gefäße auch in Ruhephasen einem höheren Druck ausgesetzt sind. Dies kann verschiedene Ursachen haben, wie beispielsweise:

  • Verhärtung der Arterien (Arteriosklerose): Durch Ablagerungen in den Gefäßwänden verlieren diese an Elastizität und können sich nicht mehr so gut zusammenziehen und entspannen.
  • Erhöhter Gefäßwiderstand: Dieser kann durch verschiedene Faktoren wie Übergewicht, Rauchen, Stress oder bestimmte Medikamente verursacht werden.

Die Folgen eines erhöhten diastolischen Blutdrucks

Ein anhaltend hoher diastolischer Blutdruck, auch wenn der systolische Wert im Normbereich liegt, kann langfristig schädliche Auswirkungen haben:

  • Schädigung von Organen: Herz, Nieren, Gehirn und Augen sind besonders gefährdet, da sie stark von einer guten Durchblutung abhängig sind.
  • Erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzinfarkt, Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Nierenschäden sind mögliche Folgen.
  • Aneurysmen: Die Gefäßwände können durch den dauerhaften Druck geschwächt werden und sich ausweiten.

Was tun bei einem erhöhten diastolischen Blutdruck?

Wenn Ihr diastolischer Blutdruck regelmäßig zu hoch ist, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen. Dieser kann die Ursache ermitteln und eine geeignete Behandlung einleiten.

Neben einer medikamentösen Therapie können auch Lebensstiländerungen helfen, den diastolischen Blutdruck zu senken:

  • Gesunde Ernährung: Reduzieren Sie Salz, Fett und Zucker in Ihrer Ernährung und achten Sie auf eine ausgewogene Zufuhr von Obst, Gemüse und Vollkornprodukten.
  • Regelmäßige Bewegung: Sportliche Aktivität stärkt das Herz-Kreislauf-System und kann den Blutdruck senken.
  • Gewichtsreduktion: Übergewicht belastet das Herz und die Gefäße.
  • Stressabbau: Entspannungstechniken wie Yoga oder Meditation können helfen, Stress abzubauen und den Blutdruck zu senken.
  • Verzicht auf Nikotin und Alkohol: Diese Substanzen können den Blutdruck erhöhen.

Fazit

Der diastolische Blutdruck ist ein wichtiger Indikator für unsere Herzgesundheit. Er gibt Auskunft über den Druck in den Arterien während der Entspannungsphase des Herzens und kann Aufschluss über mögliche Probleme mit der Elastizität der Gefäße geben. Achten Sie auf Ihre Werte und besprechen Sie Auffälligkeiten mit Ihrem Arzt. Ein gesunder Lebensstil kann maßgeblich dazu beitragen, den diastolischen Blutdruck im Normbereich zu halten und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken.