Was passiert, wenn der Calciumwert zu niedrig ist?

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Sinkender Calciumspiegel äußert sich oft durch unwillkürliche Muskelzuckungen und zunehmende neurologische Symptome. Verwirrtheit, depressive Verstimmung und Gedächtnislücken können auftreten, begleitet von Parästhesien in den Extremitäten und schmerzhafter Muskelsteifheit. Ein Arztbesuch ist bei solchen Anzeichen dringend angeraten.

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Ein niedriger Calciumspiegel: Folgen einer unsichtbaren Mangelernährung

Ein niedriger Calciumspiegel, medizinisch als Hypokalzämie bezeichnet, ist ein ernstzunehmendes Problem, das weitreichende Folgen für den Körper haben kann. Im Gegensatz zu einem Mangel an Vitamin C oder Eisen, der sich oft durch sichtbare Symptome wie Müdigkeit oder Blässe zeigt, ist ein Calcium-Mangel zunächst oft schleichend und wird häufig erst bei fortgeschrittenen Stadien entdeckt. Die Folgen reichen von leichten Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Zuständen.

Die eingangs erwähnte Symptomatik – unwillkürliche Muskelzuckungen (Tetanie), neurologische Störungen wie Verwirrtheit, depressive Verstimmung und Gedächtnislücken sowie Parästhesien (Kribbeln, Taubheitsgefühl) in den Extremitäten und schmerzhafte Muskelsteifheit – ist nur ein Ausschnitt des möglichen Beschwerdebildes. Die Schwere der Symptome hängt stark vom Ausmaß des Calciummangels und der individuellen Empfindlichkeit ab.

Warum ist Calcium so wichtig?

Calcium ist nicht nur für den Aufbau und Erhalt starker Knochen und Zähne essentiell. Es spielt eine zentrale Rolle in unzähligen Körperfunktionen:

  • Muskelkontraktion: Calcium ist unerlässlich für die Muskelkontraktion, sowohl der Skelettmuskulatur (Willkürbewegungen) als auch der glatten Muskulatur (z.B. in den Organen) und des Herzmuskels. Ein Mangel führt zu Krämpfen, Spasmen und einer erhöhten Reizbarkeit der Muskulatur.
  • Nervenübertragung: Calcium reguliert die Weiterleitung von Nervenimpulsen. Ein niedriger Spiegel stört diesen Prozess und kann zu den beschriebenen neurologischen Symptomen wie Verwirrtheit, Gedächtnisstörungen und Depressionen führen.
  • Blutgerinnung: Calcium ist ein wichtiger Faktor bei der Blutgerinnung. Ein Mangel kann zu erhöhter Blutungsneigung führen.
  • Hormonregulation: Calcium ist an der Regulation verschiedener Hormone beteiligt. Eine Hypokalzämie kann daher indirekt auch andere Organsysteme beeinflussen.

Ursachen für einen niedrigen Calciumspiegel:

Die Ursachen für eine Hypokalzämie sind vielfältig und reichen von einer unzureichenden Calciumzufuhr über Störungen des Calciumstoffwechsels bis hin zu Erkrankungen der Nebenschilddrüse (Hypoparathyreoidismus), die für die Regulierung des Calciumspiegels verantwortlich ist. Auch bestimmte Medikamente, chronische Erkrankungen der Nieren oder des Darms sowie eine Mangelernährung können zu einem niedrigen Calciumspiegel beitragen. Eine Schwangerschaft und Stillzeit stellen ebenfalls eine erhöhte Belastung dar.

Diagnose und Behandlung:

Bei Verdacht auf einen niedrigen Calciumspiegel wird der Arzt eine Blutuntersuchung durchführen, um den Calciumspiegel zu bestimmen. Zusätzlich können weitere Untersuchungen notwendig sein, um die Ursache des Mangels zu klären. Die Behandlung richtet sich nach der Ursache und dem Schweregrad der Hypokalzämie. Sie kann eine Calcium-Substitution mittels Tabletten oder Infusionen, die Behandlung der Grunderkrankung und gegebenenfalls eine Anpassung der Medikation umfassen.

Fazit:

Ein niedriger Calciumspiegel ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die vielfältige Symptome hervorrufen kann. Da die Symptome unspezifisch sein können, ist es wichtig, bei anhaltenden Beschwerden wie Muskelkrämpfen, Kribbeln, Verwirrtheit oder psychischen Veränderungen einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind essentiell, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden und die Gesundheit wiederherzustellen.