Was senkt den Calciumspiegel im Blut?

2 Sicht

Calcitonin ist der Schlüssel zur Senkung erhöhter Calciumwerte im Blut. Seine Ausschüttung wird durch hohe Calciumkonzentrationen im Serum angeregt. Interessanterweise spielen auch Verdauungshormone wie Pentagastrin eine Rolle: Sie signalisieren dem Körper, dass Calcium aus der Nahrung aufgenommen wird und fördern so die Calcitonin-Freisetzung.

Kommentar 0 mag

Was senkt den Calciumspiegel im Blut?

Ein erhöhter Calciumspiegel im Blut (Hyperkalzämie) kann verschiedene Ursachen haben und erfordert ärztliche Abklärung. Neben der Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung gibt es verschiedene Mechanismen und Möglichkeiten, den Calciumspiegel zu senken. Calcitonin spielt dabei tatsächlich eine wichtige Rolle, aber das Gesamtbild ist komplexer.

Calcitonin, ein Hormon der Schilddrüse, hemmt die Aktivität der knochenabbauenden Zellen (Osteoklasten). Dadurch wird weniger Calcium aus den Knochen freigesetzt und der Blutspiegel sinkt. Die Calcitonin-Ausschüttung wird in der Tat durch hohe Calciumkonzentrationen im Serum stimuliert.

Die Rolle von Verdauungshormonen wie Pentagastrin bei der Calcitonin-Freisetzung ist jedoch weniger eindeutig und klinisch weniger relevant für die Therapie einer Hyperkalzämie. Während Pentagastrin in der Forschung zur Stimulation der Calcitonin-Sekretion eingesetzt wird, ist seine Bedeutung im physiologischen Kontext der Calciumregulation weniger ausgeprägt.

Weitere wichtige Faktoren und Behandlungsstrategien zur Senkung des Calciumspiegels:

  • Flüssigkeitszufuhr: Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, idealerweise mit isotonischen Lösungen, fördert die Calciumausscheidung über die Nieren.
  • Medikamente: Neben Calcitonin können weitere Medikamente wie Bisphosphonate, Glukokortikoide oder bei bestimmten Ursachen auch Calcimimetika eingesetzt werden. Diese Medikamente wirken auf unterschiedliche Weise, z.B. durch Hemmung der Knochenresorption oder Steigerung der Calciumausscheidung.
  • Behandlung der Grunderkrankung: Die effektivste Methode zur Senkung eines erhöhten Calciumspiegels ist die Behandlung der zugrundeliegenden Ursache. Dies kann beispielsweise eine Überfunktion der Nebenschilddrüsen (Hyperparathyreoidismus), bestimmte Krebserkrankungen oder ein Vitamin-D-Überschuss sein.
  • Ernährungsanpassung: In manchen Fällen kann eine Reduktion der Calciumzufuhr über die Nahrung empfohlen werden. Dies sollte jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen, um eine Calciummangelversorgung zu vermeiden.
  • Dialyse: Bei schwerer Hyperkalzämie, insbesondere bei Niereninsuffizienz, kann eine Dialyse notwendig sein, um Calcium direkt aus dem Blut zu entfernen.

Wichtig: Ein erhöhter Calciumspiegel im Blut sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Selbstbehandlungsversuche sind gefährlich und können zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen führen. Die hier beschriebenen Informationen dienen lediglich der allgemeinen Aufklärung und ersetzen keine medizinische Beratung.