Kann ich Vitamin B12 bedenkenlos einnehmen?

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Die tägliche Aufnahme von Vitamin B12 über Nahrungsergänzungsmittel sollte idealerweise 25 µg nicht überschreiten, rät das Bundesinstitut für Risikobewertung. Alternativ kann auch eine höhere Einzeldosis von etwa 100 µg einmal täglich in Betracht gezogen werden, um den Bedarf zu decken. Eine ärztliche Beratung ist empfehlenswert, um die individuell passende Dosierung zu bestimmen.

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Vitamin B12: Bedenkenlos einnehmen? Ein differenzierter Blick

Vitamin B12 ist essentiell für zahlreiche Körperfunktionen, von der Nervenzellbildung bis zum Zellstoffwechsel. Ein Mangel kann schwerwiegende Folgen haben, weshalb die Frage nach der bedenkenlosen Einnahme von B12-Präparaten berechtigt ist. Die einfache Antwort lautet: Nicht unbedingt. Während eine ausreichende Versorgung unerlässlich ist, birgt eine unkontrollierte Einnahme auch Risiken.

Der oft zitierte Richtwert von 25 µg täglicher Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel stammt vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Dieser Wert dient als Orientierung für eine kontinuierliche Supplementation und basiert auf der Annahme einer ausgeglichenen Ernährung. Er stellt jedoch nicht die absolute Obergrenze dar. Eine höhere Einzeldosis von etwa 100 µg einmal täglich, wie ebenfalls vom BfR angedeutet, kann in bestimmten Fällen sinnvoll sein, beispielsweise bei nachgewiesenem Mangel oder bei vegetarischer/veganer Ernährung.

Wann ist eine B12-Supplementation sinnvoll?

Ein B12-Mangel ist oft schleichend und zunächst symptomlos. Typische Anzeichen können jedoch sein: Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Nervenschmerzen, Kribbeln in den Extremitäten oder eine blasse Haut. Besonders gefährdet sind:

  • Vegetarier und Veganer: B12 kommt hauptsächlich in tierischen Produkten vor. Eine rein pflanzliche Ernährung erfordert daher meist eine Supplementation.
  • Ältere Menschen: Die Aufnahmefähigkeit von B12 im Alter nimmt ab.
  • Personen mit Magen-Darm-Erkrankungen: Magen-Darm-Erkrankungen können die Aufnahme von B12 beeinträchtigen.
  • Personen mit Autoimmunerkrankungen: Gewisse Autoimmunerkrankungen können die B12-Absorption stören.

Risiken einer Überdosierung:

Obwohl B12 im Allgemeinen gut verträglich ist, können hohe Dosen Nebenwirkungen hervorrufen. Diese sind jedoch eher selten und treten meist bei deutlich höheren Dosen als den empfohlenen auf. Mögliche Nebenwirkungen sind:

  • Akne: In seltenen Fällen wurde eine Verschlechterung von Akne beobachtet.
  • Durchfall: Bei sehr hohen Dosen kann es zu Durchfall kommen.
  • Übelkeit: Manchmal wird Übelkeit berichtet.

Eine akute Überdosierung ist durch die Ausscheidung von überschüssigem B12 über den Urin unwahrscheinlich. Langfristige Auswirkungen einer dauerhaft zu hohen Zufuhr sind jedoch noch nicht vollständig erforscht.

Fazit:

Die Frage nach der bedenkenlosen Einnahme von Vitamin B12 lässt sich nicht mit einem einfachen Ja oder Nein beantworten. Eine bedarfsgerechte Supplementation kann sinnvoll und wichtig sein, besonders bei Risikogruppen. Jedoch sollte die Einnahme nicht leichtfertig erfolgen. Eine ärztliche Beratung ist ratsam, um den individuellen Bedarf zu ermitteln und eine passende Dosierung zu bestimmen. Eine Selbstmedikation, insbesondere mit hohen Dosen, sollte vermieden werden. Die ärztliche Abklärung eines möglichen Mangels durch Bluttests ist immer zu empfehlen, bevor man mit einer Supplementation beginnt.

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