Ist die Körpertemperatur im Schlaf höher?
Im Schlaf sinkt die Körpertemperatur um bis zu ein Grad und verteilt sich gleichmäßig im Körper, wodurch Hände und Füße auf die gleiche Temperatur wie der Rumpf gebracht werden. Wird dieser Prozess gestört, kann es zu Schwitzen und Schlafproblemen kommen.
Ist unsere Körpertemperatur im Schlaf wirklich höher? Ein Irrtum aufgeklärt.
Die weit verbreitete Annahme, die Körpertemperatur steige im Schlaf, ist ein Irrtum. Tatsächlich verhält es sich genau umgekehrt: Unsere Körpertemperatur sinkt während des Schlafs um bis zu ein Grad Celsius. Dieser Temperaturabfall ist ein wichtiger Bestandteil unseres circadianen Rhythmus, unserer inneren biologischen Uhr, die unter anderem den Schlaf-Wach-Zyklus steuert.
Im Gegensatz zum Wachzustand, in dem die Körpertemperatur stark von äußeren Einflüssen und körperlicher Aktivität beeinflusst wird und im Kern höher ist als in den Extremitäten, findet im Schlaf eine Umverteilung der Wärme statt. Die Gefäße in den Händen und Füßen erweitern sich, wodurch Wärme aus dem Körperkern abgeleitet und gleichmäßiger im Körper verteilt wird. Hände und Füße erreichen somit nahezu die gleiche Temperatur wie der Rumpf. Dieser Prozess ist entscheidend für das Einschlafen und Durchschlafen.
Der Temperaturabfall beginnt typischerweise am späten Abend, erreicht seinen Tiefpunkt in den frühen Morgenstunden, meist zwischen 3 und 5 Uhr, und steigt dann wieder an, um uns auf das Erwachen vorzubereiten. Diese zyklische Temperaturveränderung ist eng mit der Melatoninproduktion verknüpft, dem Hormon, das den Schlaf reguliert.
Was passiert, wenn dieser Prozess gestört wird?
Eine gestörte Temperaturregulation kann zu Schlafproblemen führen. Wenn der Körper die Wärme nicht effektiv abgeben kann, beispielsweise durch eine zu warme Umgebung oder zu dicke Bettdecken, kann dies zu Schwitzen, Unruhe und Einschlafstörungen führen. Auch bestimmte Medikamente oder Erkrankungen können den natürlichen Temperaturabfall im Schlaf beeinträchtigen.
Umgekehrt kann auch eine zu kalte Umgebung den Schlaf stören, da der Körper Energie aufwenden muss, um die Kerntemperatur aufrechtzuerhalten. Daher ist eine angenehme Schlafumgebung mit einer Temperatur zwischen 16 und 18 Grad Celsius ideal.
Neben der Umgebungstemperatur spielen auch andere Faktoren eine Rolle bei der Regulierung der Körpertemperatur im Schlaf, wie zum Beispiel:
- Körperliche Aktivität: Intensives Training kurz vor dem Schlafengehen kann die Körpertemperatur erhöhen und das Einschlafen erschweren.
- Alkohol: Alkohol kann zwar schläfrig machen, stört aber den natürlichen Schlafrhythmus und die Temperaturregulation.
- Stress: Chronischer Stress kann zu einer erhöhten Körpertemperatur und Schlafstörungen führen.
Fazit: Die Körpertemperatur sinkt im Schlaf, was essentiell für einen erholsamen Schlaf ist. Eine optimale Schlafumgebung und die Vermeidung störender Faktoren tragen dazu bei, die natürliche Temperaturregulation zu unterstützen und die Schlafqualität zu verbessern.
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