Welche Samen darf man nicht selber ziehen?

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Vermeide bei Kürbis, Zucchini und Gurken die Samengewinnung aus eigenen Ernten. Die Nachkommen können unerwünschte Eigenschaften tragen. Ein bitterer Geschmack des Gemüses deutet nicht zwangsläufig auf ungeeignete Samen hin. Oftmals sind extreme Hitze und Trockenheit die Ursache, da diese Umweltfaktoren Stress bei den Pflanzen auslösen.

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Selbstgezogene Samen: Vorsicht bei diesen Pflanzen!

Der Trend zum Selbstversorgen und die Freude am Gärtnern führen viele dazu, eigenes Saatgut zu gewinnen. Doch nicht alle Pflanzen eignen sich dafür. Bei einigen Arten ist die Selbstvermehrung mit unerwünschten Überraschungen verbunden, die von enttäuschenden Ernten bis hin zu gesundheitlichen Risiken reichen können. Hier erfahren Sie, welche Samen Sie besser nicht selbst ziehen sollten und warum.

Kürbisgewächse (Cucurbitaceae): Vorsicht vor Überraschungen

Kürbisse, Zucchini und Gurken gehören zu den Pflanzen, bei denen die Vermehrung aus selbst gewonnenen Samen oft problematisch ist. Die Gründe hierfür sind vielfältig:

  • Heterosis (Bastardkraft): Viele Zuchtsorten basieren auf Kreuzungen, die eine hohe Ertragsfähigkeit und gute Qualität gewährleisten. Selbst gewonnenes Saatgut aus diesen Hybriden führt in der nächsten Generation zu einer starken Aufspaltung der Eigenschaften. Das bedeutet: Die Nachkommen können in Größe, Form, Geschmack und Krankheitsresistenz stark von der Mutterpflanze abweichen. Manchmal sind die Früchte kleiner, weniger ertragreich oder entwickeln unerwünschte Geschmacksnuancen. In Extremfällen kann die Ernte sogar vollständig ausfallen.

  • Falsche Annahme aufgrund des Geschmacks: Ein bitterer Geschmack bei Kürbis, Zucchini oder Gurken wird oft fälschlicherweise mit ungeeignetem Saatgut in Verbindung gebracht. Tatsächlich ist dies häufig die Folge von Stressfaktoren wie extremer Hitze und Trockenheit während der Fruchtentwicklung. Diese Umweltbedingungen können die Bildung bitterer Substanzen fördern, selbst bei ansonsten qualitativ hochwertigem Saatgut.

  • Sortenechtheit: Wenn Sie eigene Samen von verschiedenen Kürbis- oder Zucchinisorten nebeneinander anbauen, kommt es sehr leicht zur Fremdbestäubung. Die daraus entstehenden Samen liefern in der Folge Pflanzen mit unvorhersehbaren Merkmalen.

Weitere kritische Fälle:

Neben Kürbisgewächsen gibt es weitere Pflanzen, bei denen die Gewinnung eigenen Saatguts weniger empfehlenswert ist oder besondere Vorsicht erfordert:

  • F1-Hybriden: Generell sollten Sie von F1-Hybriden (ausgekreuzte Sorten mit hoher Ertragskraft) kein Saatgut gewinnen. Die Nachkommen dieser Hybriden verlieren die erwünschten Eigenschaften der Elternpflanzen. Die Bezeichnung “F1” auf der Samenpackung deutet auf einen solchen Hybrid hin.

  • Sorten mit speziellen Eigenschaften: Pflanzen mit speziellen Eigenschaften, wie z.B. bestimmte Farben, Formen oder Resistenz gegen Krankheiten, können ihre Eigenschaften bei der Vermehrung aus eigenem Saatgut verlieren.

  • Pflanzen mit komplexen Bestäubungsmechanismen: Bei einigen Pflanzen ist die Bestäubung komplex und erfordert spezifische Bedingungen oder Bestäuber. Die Selbstbestäubung kann dann zu ungünstigen Ergebnissen führen.

Fazit:

Obwohl die Gewinnung von eigenem Saatgut ein lohnendes Unterfangen sein kann, ist es wichtig, die Besonderheiten der jeweiligen Pflanze zu kennen. Bei Kürbisgewächsen und F1-Hybriden ist von der Selbstvermehrung grundsätzlich abzuraten. In anderen Fällen lohnt sich eine gründliche Recherche, um Enttäuschungen zu vermeiden. Für den Anbau im eigenen Garten ist der Kauf von zertifiziertem Saatgut meist die sichere und zuverlässigere Methode.

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