Wann sollte man Calcium nicht einnehmen?

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Vorsicht ist bei Calcium-Supplementen geboten, insbesondere für Diabetiker. Studien deuten auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Mortalität bei langfristiger Einnahme hin. Unbedingt Rücksprache mit dem Arzt halten, da auch Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten auftreten können. Die zeitliche Einnahme in Bezug auf andere Präparate ist entscheidend.

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Calcium-Supplemente: Wann ist Vorsicht geboten?

Calcium ist essenziell für den Körper, insbesondere für den Knochenaufbau und die Muskelfunktion. Doch die Einnahme von Calcium-Supplementen sollte nicht leichtfertig erfolgen. Wann ist also Zurückhaltung angebracht und wann sollte man ganz auf die zusätzliche Einnahme verzichten?

Diabetiker aufgepasst: Studien weisen auf ein potenziell erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar eine erhöhte Sterblichkeit bei Diabetikern hin, die langfristig Calcium-Supplemente einnehmen. Die genauen Mechanismen sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird vermutet, dass Calcium die Gefäßverkalkung beschleunigen könnte. Für Diabetiker ist daher eine gründliche Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses in enger Absprache mit dem Arzt unerlässlich.

Wechselwirkungen mit Medikamenten: Calcium kann die Wirkung anderer Medikamente beeinflussen, beispielsweise von bestimmten Antibiotika (z.B. Tetracycline), Schilddrüsenhormonen (Levothyroxin) oder Bisphosphonaten (Osteoporose-Medikamente). Die gleichzeitige Einnahme kann die Aufnahme dieser Medikamente im Darm hemmen und somit ihre Wirksamkeit reduzieren. Umgekehrt können manche Medikamente auch den Calcium-Haushalt beeinflussen. Deshalb ist es wichtig, dem Arzt alle eingenommenen Medikamente, einschließlich pflanzlicher Präparate, mitzuteilen.

Der richtige Zeitpunkt: Die zeitliche Einnahme von Calcium in Bezug auf andere Medikamente oder Nahrungsmittel ist entscheidend. So sollte Calcium beispielsweise nicht zeitgleich mit eisenhaltigen Präparaten eingenommen werden, da beide Mineralstoffe um die Aufnahme im Darm konkurrieren. Auch die Aufnahme von Calcium aus der Nahrung kann durch bestimmte Lebensmittel, wie z.B. Spinat (Oxalsäure) oder Vollkornprodukte (Phytinsäure), gehemmt werden. Ihr Arzt oder Apotheker kann Ihnen individuelle Empfehlungen zur optimalen Einnahmezeit geben.

Weniger ist oft mehr: Ein Calciummangel ist in Deutschland eher selten. Eine ausgewogene Ernährung mit calciumreichen Lebensmitteln wie Milchprodukten, grünem Blattgemüse oder Nüssen deckt in der Regel den Bedarf. Bevor Sie zu Supplementen greifen, sollten Sie Ihren Calcium-Status durch einen Arzt überprüfen lassen. Eine unkontrollierte Einnahme kann zu unerwünschten Nebenwirkungen wie Verstopfung, Nierensteinen oder im Extremfall sogar zu Herzrhythmusstörungen führen.

Fazit: Calcium-Supplemente sind kein Allheilmittel und sollten nicht ohne ärztlichen Rat eingenommen werden. Besonders Diabetiker, Patienten mit Vorerkrankungen und Menschen, die regelmäßig Medikamente einnehmen, sollten die Einnahme von Calcium-Supplementen sorgfältig mit ihrem Arzt absprechen. Eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und ausreichend Bewegung ist die beste Grundlage für starke Knochen und einen gesunden Calcium-Haushalt.