Was nimmt man zum Pikieren?

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Zarte Keimlinge behutsam aus der Erde lösen – das ist die Kunst des Pikierens. Ein Pikierstab oder eine Gabel unterstützt dabei die schonende Trennung, verhindert Beschädigungen der empfindlichen Wurzeln und ermöglicht ein präzises Setzen der Pflanzen. Übung macht den Meister!

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Das richtige Werkzeug zum Pikieren: Mehr als nur ein Stäbchen

Das Pikieren, das sorgfältige Vereinzeln junger Pflanzen, ist ein wichtiger Schritt im Gartenjahr für Hobbygärtner und Profis gleichermaßen. Doch das scheinbar einfache Herauslösen der Keimlinge aus der gemeinsamen Anzuchtplatte erfordert das richtige Werkzeug, um Schäden an den empfindlichen Wurzeln zu vermeiden und das Wachstum der Pflanzen zu fördern. Ein bloßes „Stäbchen“ reicht dabei oft nicht aus. Die Auswahl des richtigen Werkzeugs hängt dabei von der Größe der Pflanzen und der Art des Anzuchtmediums ab.

Der Klassiker: Der Pikierstab

Der Pikierstab, oft aus Holz oder Kunststoff gefertigt, ist das wohl bekannteste Werkzeug zum Pikieren. Seine spitze, leicht abgerundete Form ermöglicht das präzise Untergraben der Keimlinge. Man setzt ihn vorsichtig unter den Wurzelballen an, hebt die Pflanze an und löst sie so schonend aus dem Substrat. Ein stabiler Pikierstab aus Holz bietet mehr Gefühl und Kontrolle als ein dünner Plastikstab, der bei zu starkem Druck brechen kann. Achten Sie auf eine ausreichend lange Spitze, um auch tiefsitzende Keimlinge gut erreichen zu können.

Die Alternative: Die Pikiergabel

Eine kleine, mehrzinkige Gabel eignet sich besonders gut für das Pikieren von empfindlichen Pflanzen mit flachen, weitverzweigten Wurzelballen. Die Gabelzinken ermöglichen ein sanftes Untergraben und schonen die feinen Wurzeln besser als ein einzelner Pikierstab. Diese Methode ist ideal für empfindliche Kräuter, Gemüse oder Blumen mit zarten Wurzeln. Die Gabel ist besonders dann vorteilhaft, wenn das Anzuchtmedium leicht bröselig ist.

Zusätzliche Hilfsmittel für ein sauberes Arbeiten:

  • Gießkanne mit feiner Rose: Das Anzuchtmedium sollte vor dem Pikieren leicht angefeuchtet sein, um die Keimlinge leichter lösen zu können. Eine feine Rose verhindert dabei das Auswaschen des Substrats.
  • Pikierbrett oder -tablett: Ein Brett oder Tablett mit einzelnen Vertiefungen erleichtert das Einsetzen der gepikten Pflanzen und verhindert das Vermischen der Keimlinge.
  • Handschuhe: Vor allem bei empfindlicher Haut oder bei stark stacheligen Pflanzen empfehlen sich Handschuhe.

Die richtige Technik:

Unabhängig vom verwendeten Werkzeug ist die richtige Technik entscheidend. Das Pikieren sollte stets behutsam erfolgen. Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen und ziehen Sie die Pflanze nicht einfach heraus. Stattdessen sollten Sie den Wurzelballen vorsichtig untergraben und die Pflanze langsam und sanft aus dem Substrat heben. Ein leichtes Anfeuchten des Substrats erleichtert diesen Prozess.

Fazit:

Der optimale Helfer beim Pikieren hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Während der Pikierstab ein Allrounder ist, bietet die Gabel Vorteile bei besonders empfindlichen Pflanzen. Wichtig ist in jedem Fall ein schonender Umgang mit den jungen Keimlingen und das richtige Werkzeug, um ein gesundes Wachstum zu gewährleisten. Mit etwas Übung und der richtigen Ausstattung gelingt das Pikieren problemlos und die Mühe wird mit kräftigen, gesunden Pflanzen belohnt.