Wie unterteilt man Tiere?

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Tiere lassen sich grob in Wirbeltiere (Fische, Amphibien, Reptilien, Vögel, Säugetiere) und wirbellose Tiere unterteilen. Innerhalb der Gliederfüßer, einer wirbellosen Gruppe, findet man Insekten, Spinnentiere, Krebstiere, Tausendfüßer und die ausgestorbenen Trilobiten.

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Die faszinierende Vielfalt des Tierreiches: Ein Blick auf die Systematik

Das Tierreich präsentiert sich in einer schier unüberschaubaren Vielfalt an Formen, Größen und Lebensweisen. Um diese Komplexität zu ordnen und zu verstehen, bedienen sich Wissenschaftler der Systematik, die Lebewesen nach Verwandtschaftsbeziehungen klassifiziert. Eine gängige, wenn auch vereinfachte, Einteilung basiert auf dem Besitz oder Fehlen einer Wirbelsäule. Diese grundlegende Unterscheidung führt zur Aufteilung in Wirbeltiere (Vertebrata) und Wirbellose (Invertebrata).

Wirbeltiere: Der Stammbaum der Rückgratbesitzer

Wirbeltiere zeichnen sich durch ihre knorpelige oder knöcherne Wirbelsäule aus, die das zentrale Nervensystem schützt und die Bewegung ermöglicht. Diese Gruppe umfasst fünf Hauptklassen:

  • Fische (Pisces): Eine äußerst diverse Gruppe, die von den kieferlosen Schleimaalen bis zu den hochentwickelten Knochenfischen reicht. Sie leben ausschließlich im Wasser und atmen mittels Kiemen. Die Vielfalt an Lebensräumen und Anpassungen ist beeindruckend.

  • Amphibien (Amphibia): Amphibien, wie Frösche, Kröten, Salamander und Molche, sind meist an ein Leben im Wasser und an Land angepasst. Ihre Haut ist feucht und durchlässig, und viele Arten durchlaufen eine Metamorphose von der Larven- zur adulten Form.

  • Reptilien (Reptilia): Reptilien, darunter Schlangen, Eidechsen, Krokodile und Schildkröten, sind meist landlebende Tiere mit einer trockenen, schuppigen Haut. Sie legen Eier und sind wechselwarm (poikilotherm).

  • Vögel (Aves): Vögel sind durch ihre Federn, Flügel und den Schnabel gekennzeichnet. Sie sind warmblütig (homoiotherm) und legen Eier. Ihre Anpassungen an das Fliegen sind bemerkenswert vielfältig.

  • Säugetiere (Mammalia): Säugetiere zeichnen sich durch Milchdrüsen zur Aufzucht ihrer Jungen, Haare oder Fell und meist ein hochentwickeltes Nervensystem aus. Sie sind warmblütig und zeigen eine enorme Vielfalt an Lebensweisen und Anpassungen.

Wirbellose: Die stille Mehrheit

Die Wirbellosen bilden den weitaus größeren Teil des Tierreichs. Ihre Vielfalt ist so groß, dass eine umfassende Beschreibung hier den Rahmen sprengen würde. Eine wichtige Gruppe sind die Gliederfüßer (Arthropoda):

  • Insekten (Insecta): Die artenreichste Tiergruppe überhaupt, gekennzeichnet durch ihren dreiteiligen Körper (Kopf, Brust, Hinterleib) und sechs Beine.

  • Spinnentiere (Arachnida): Spinnen, Skorpione, Milben und Zecken gehören zu dieser Gruppe, die sich durch acht Beine, meist zwei Körperabschnitte (Cephalothorax und Abdomen) und oft Giftdrüsen auszeichnet.

  • Krebstiere (Crustacea): Krebstiere, wie Krabben, Garnelen, Hummer und Asseln, sind meist im Wasser lebende Tiere mit einem Panzer aus Chitin.

  • Tausendfüßer (Myriapoda): Tausendfüßer, wie Hundertfüßer und Doppelfüßer, zeichnen sich durch ihren langgestreckten Körper mit zahlreichen Beinpaaren aus.

  • Trilobiten: Eine ausgestorbene Gruppe mariner Gliederfüßer, die im Paläozoikum weit verbreitet waren.

Diese Einteilung ist eine stark vereinfachte Darstellung der komplexen Verwandtschaftsverhältnisse im Tierreich. Moderne systematische Ansätze, die auf genetischen Analysen basieren, führen zu einer immer detaillierteren und differenzierteren Klassifizierung. Dennoch bietet die Unterscheidung zwischen Wirbeltieren und Wirbellosen einen ersten, wichtigen Zugang zur unglaublichen Vielfalt des Lebens auf unserer Erde.

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