Wie schnell bewegt sich Pluto?
Plutos große Entfernung zur Sonne (4,42 - 7,36 Milliarden km) bedingt seine langsame Geschwindigkeit von 4,67 km/s und eine Umlaufzeit von 248 Jahren. Kurioserweise kreuzt er dabei für 20 Jahre die Bahn des Neptun.
Pluto: Ein langsamer Walzer am Rande des Sonnensystems
Pluto, der Zwergplanet am Rande unseres Sonnensystems, fasziniert die Menschen seit seiner Entdeckung im Jahr 1930. Doch fernab seiner mythologischen Namensgebung und der Debatte um seinen Planetenstatus, verbirgt sich hinter Pluto eine faszinierende Physik, insbesondere was seine Geschwindigkeit und Umlaufbahn betrifft.
Anders als die schnellen, inneren Planeten wie Merkur oder Venus, die in rasantem Tempo um die Sonne rasen, bewegt sich Pluto in einem gemächlichen Tempo durch den Weltraum. Dies liegt primär an seiner enormen Entfernung zur Sonne. Während die Erde sich in einer Entfernung von durchschnittlich 150 Millionen Kilometern zur Sonne befindet, variiert Plutos Abstand zwischen 4,42 und 7,36 Milliarden Kilometern. Diese gigantische Distanz beeinflusst maßgeblich die Gravitationskraft der Sonne, die auf Pluto wirkt.
Langsame Geschwindigkeit, lange Reise:
Die schwächere Gravitationskraft in dieser großen Entfernung bedingt, dass Pluto sich mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von lediglich 4,67 Kilometern pro Sekunde bewegt. Zum Vergleich: Die Erde rast mit etwa 30 Kilometern pro Sekunde um die Sonne.
Diese vergleichsweise geringe Geschwindigkeit führt zu einer extrem langen Umlaufzeit. Pluto benötigt unglaubliche 248 Erdenjahre, um die Sonne einmal zu umrunden. Das bedeutet, dass seit seiner Entdeckung im Jahr 1930 Pluto noch nicht einmal eine halbe Runde um die Sonne vollendet hat!
Eine exzentrische Bahn mit einer überraschenden Begegnung:
Plutos Umlaufbahn ist jedoch nicht nur weit entfernt und langsam, sondern auch stark exzentrisch. Das bedeutet, dass sie nicht kreisförmig, sondern elliptisch ist. Durch diese Exzentrizität nähert sich Pluto der Sonne in bestimmten Abschnitten seiner Bahn stärker an als in anderen.
Und hier kommt eine kuriose Besonderheit ins Spiel: Für etwa 20 Jahre kreuzt Pluto die Bahn des Neptun, des äußersten der traditionellen Planeten. Das bedeutet, dass sich Pluto für diese Zeitspanne näher an der Sonne befindet als Neptun. Dieses Phänomen geschieht aufgrund der Neigung von Plutos Bahn, die gegenüber der Ebene der anderen Planeten geneigt ist. Obwohl sich die Bahnen kreuzen, besteht keine Gefahr einer Kollision, da Pluto und Neptun in einer sogenannten “3:2-Resonanz” zueinander stehen. Das bedeutet, dass Neptun die Sonne dreimal umrundet, während Pluto dies zweimal tut, wodurch sie sich niemals nahe genug kommen, um sich gegenseitig zu gefährden.
Fazit:
Plutos langsame Geschwindigkeit und die lange Umlaufzeit, gepaart mit seiner exzentrischen Bahn, machen ihn zu einem faszinierenden Objekt in unserem Sonnensystem. Er ist ein Zeugnis für die Vielfalt und Komplexität der Himmelskörper, die unsere kosmische Nachbarschaft bevölkern. Obwohl er “nur” ein Zwergplanet ist, verdient Pluto unsere Aufmerksamkeit und lädt uns ein, die Weiten des Universums und die physikalischen Gesetze, die es bestimmen, besser zu verstehen. Er ist ein langsamer Walzer am Rande des Sonnensystems, der uns noch viel über die Entstehung und Entwicklung unseres kosmischen Heims erzählen kann.
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