Was sollte man bei Ekzem nicht essen?

16 Sicht
Neurodermitis kann durch bestimmte Lebensmittel ausgelöst werden. Zu den häufigen Auslösern gehören Weizen, Soja, Milchprodukte, Geflügel, bestimmte Gemüse wie Tomaten und Paprika sowie Nüsse und Alkohol. Die Vermeidung dieser Nahrungsmittel kann die Symptome reduzieren.
Kommentar 0 mag

Neurodermitis und Ernährung: Welche Lebensmittel sollten vermieden werden?

Neurodermitis, auch atopisches Ekzem genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hautkrankheit, die sich durch Juckreiz, Rötungen und trockene, schuppige Haut äußert. Während die genauen Ursachen noch nicht vollständig geklärt sind, spielt die Ernährung bei vielen Betroffenen eine entscheidende Rolle bei der Entstehung und Verschlimmerung der Symptome. Ein individuelles Ernährungstagebuch kann helfen, persönliche Trigger zu identifizieren. Allerdings ersetzt eine Ernährungsumstellung niemals die ärztliche Behandlung und sollte immer in Absprache mit einem Dermatologen oder Allergologen erfolgen.

Die Annahme, dass bestimmte Lebensmittel bei Neurodermitis die Symptome verschlimmern, basiert auf der Beobachtung, dass bei vielen Patienten ein Zusammenhang zwischen dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel und einem Schub besteht. Dies ist jedoch individuell sehr unterschiedlich. Ein Lebensmittel, das bei einem Patienten einen Schub auslöst, kann bei einem anderen völlig unproblematisch sein.

Häufig genannte Auslöser sind:

  • Milchprodukte: Laktose, ein Milchzucker, wird von manchen Betroffenen schlecht vertragen und kann Entzündungen im Körper fördern. Auch Kuhmilchproteine (Kasein) werden oft als Trigger diskutiert. Hier ist es wichtig, zwischen Kuhmilch und anderen Milchprodukten zu unterscheiden (z.B. Ziegen- oder Schafmilch), da die Reaktion individuell unterschiedlich ausfallen kann.

  • Weizen: Weizen enthält Gluten, ein Klebereiweiß, das bei einigen Menschen zu Entzündungen führen kann. Eine glutenfreie Ernährung kann daher bei Neurodermitis hilfreich sein, allerdings sollte dies in Absprache mit einem Arzt erfolgen, da eine Glutenunverträglichkeit gesondert abgeklärt werden muss. Auch andere Getreidearten, wie Roggen oder Gerste, können in seltenen Fällen Probleme verursachen.

  • Soja: Sojaproteine können ebenfalls Entzündungen begünstigen. Dies gilt sowohl für Sojamilch als auch für andere sojahaltige Produkte.

  • Nüsse und Hülsenfrüchte: Diese Lebensmittel enthalten oft Histamin, ein Stoff, der allergische Reaktionen auslösen kann. Auch bestimmte Eiweißstrukturen können für Neurodermitiker problematisch sein.

  • Eier: Das im Eiweiß enthaltene Ovalbumin kann bei manchen Betroffenen allergische Reaktionen hervorrufen.

  • Geflügel: Insbesondere Hühnerfleisch wird oft als Trigger genannt. Die genaue Ursache hierfür ist noch nicht vollständig geklärt.

  • Tomaten und Paprika: Diese nährstoffreichen Gemüsesorten enthalten Histamin und können bei manchen Menschen zu Hautreaktionen beitragen. Auch andere Nachtschattengewächse wie Auberginen und Kartoffeln können in Einzelfällen problematisch sein.

  • Alkohol: Alkohol wirkt entwässernd und kann die Haut zusätzlich austrocknen, was die Symptome der Neurodermitis verschlimmert. Zusätzlich kann er die Leber belasten, was sich indirekt auf das Hautbild auswirken kann.

Wichtig: Diese Liste ist nicht erschöpfend und stellt keine allgemeingültige Aussage dar. Es ist essentiell, ein detailliertes Ernährungstagebuch zu führen und gemeinsam mit einem Arzt oder Ernährungsberater die individuellen Auslöser zu identifizieren. Eine Ausschlussdiät sollte nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden. Eine ganzheitliche Betrachtungsweise, die neben der Ernährung auch Stressmanagement und die richtige Hautpflege einschließt, ist für eine erfolgreiche Behandlung von Neurodermitis unerlässlich.