Bei welcher Krankheit hat man Hautjucken?
Juckreiz der Haut signalisiert häufig Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte. Doch der Ursprung kann vielfältig sein: Nierenerkrankungen, Diabetes, Infektionen oder Medikamente können ebenfalls quälenden Juckreiz auslösen. Eine genaue Diagnose ist essenziell, um die zugrunde liegende Ursache zu erkennen und effektiv zu behandeln.
Hautjucken: Ein Symptom mit vielen Ursachen
Juckreiz der Haut, medizinisch Pruritus genannt, ist ein weit verbreitetes Symptom, das eine Vielzahl von Erkrankungen anzeigen kann. Während lästiges Kratzen oft nur ein vorübergehendes Problem darstellt, kann hartnäckiger Juckreiz die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen und den Schlaf stören. Die Herausforderung liegt darin, dass der Juckreiz selbst keine Krankheit, sondern ein Symptom ist, dessen Ursache genau diagnostiziert werden muss. Eine Selbstdiagnose ist daher dringend abzuraten.
Häufige Hauterkrankungen mit Juckreiz:
-
Neurodermitis (atopische Dermatitis): Diese chronisch-entzündliche Hauterkrankung ist besonders bei Kindern und jungen Erwachsenen verbreitet und äußert sich durch stark juckenden, trockenen und entzündeten Hautausschlag. Der Juckreiz ist oft das prägnanteste Symptom und kann zu einem Teufelskreis aus Kratzen und weiterer Entzündung führen.
-
Psoriasis (Schuppenflechte): Bei Psoriasis bilden sich auf der Haut scharf begrenzte, rote, schuppende Flecken, die intensiv jucken können. Die Intensität des Juckreizes variiert stark von Person zu Person.
-
Ekzeme: Unter dem Oberbegriff Ekzem werden verschiedene entzündliche Hautkrankheiten zusammengefasst, die alle durch Juckreiz, Rötung und Schuppung gekennzeichnet sind. Beispiele hierfür sind das Kontakt-Ekzem (allergische Reaktion auf Stoffe) und das seborrhoische Ekzem (besonders im Gesicht und auf der Kopfhaut).
-
Pilzinfektionen: Hautpilze, wie z.B. Fußpilz oder Ringelflechte, verursachen starken Juckreiz und charakteristische Hautveränderungen.
-
Scabies (Krätze): Diese durch Milben verursachte Erkrankung führt zu starkem Juckreiz, besonders nachts. Charakteristisch sind kleine, juckende Bläschen und Gänge in der Haut.
Juckreiz bei inneren Erkrankungen:
Es ist wichtig zu beachten, dass Juckreiz nicht immer auf eine Hauterkrankung zurückzuführen ist. Auch systemische Erkrankungen können ursächlich sein:
-
Nierenerkrankungen: Bei Niereninsuffizienz können sich toxische Stoffe im Körper ansammeln, die Juckreiz auslösen.
-
Diabetes mellitus: Ein schlecht eingestellter Diabetes kann zu trockener Haut und damit verbundenem Juckreiz führen. Auch Nervenschäden (Neuropathie) im Rahmen des Diabetes können Juckreiz verursachen.
-
Lebererkrankungen: Besonders bei Cholestase (Galleabflussstörung) kann es zu starkem Juckreiz kommen.
-
Blutkrankheiten: Auch bei einigen Blutkrankheiten kann Juckreiz auftreten.
-
Nebenwirkungen von Medikamenten: Viele Medikamente, z.B. bestimmte Schmerzmittel oder Blutdruckmedikamente, können als Nebenwirkung Juckreiz verursachen.
-
Psychische Erkrankungen: Stress und psychische Belastungen können ebenfalls Juckreiz verstärken oder auslösen.
Wann zum Arzt?
Bei anhaltendem, starkem oder unerklärlichem Juckreiz sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden. Nur eine gründliche Untersuchung kann die Ursache des Juckreizes klären und eine gezielte Therapie ermöglichen. Der Arzt wird Anamnese erheben, die Haut untersuchen und gegebenenfalls weitere Untersuchungen wie Bluttests oder Hautbiopsien veranlassen. Die Behandlung richtet sich dann nach der zugrundeliegenden Erkrankung. Selbstmedikation kann die Diagnose erschweren und den Verlauf der Grunderkrankung negativ beeinflussen.
#Ekzem#Juckreiz#NeurodermitisKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.