Ist Calciumcitrat gesund?

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Calciumcitrat, eine chemische Verbindung, wird vom Körper nicht essentiell benötigt. Ein nachweislicher gesundheitlicher Vorteil fehlt. Die Zufuhr über die Nahrung deckt den tatsächlichen Bedarf in der Regel ausreichend ab. Übermäßige Einnahme kann sogar unerwünschte Effekte hervorrufen.

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Calciumcitrat: Gesunder Helfer oder unnötige Ergänzung?

Calcium ist essenziell für unseren Körper – das ist unbestritten. Es sorgt für starke Knochen, gesunde Zähne und ist an zahlreichen weiteren wichtigen Körperfunktionen beteiligt. Doch die Frage, ob die Einnahme von Calciumcitrat als Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich gesund und notwendig ist, verdient eine differenzierte Betrachtung. Die Aussage „Calciumcitrat wird vom Körper nicht essentiell benötigt“ bedarf einer Nuance: Der Körper benötigt Calcium, nicht unbedingt Calciumcitrat als solches.

Calciumcitrat ist lediglich eine Form, in der Calcium aufgenommen werden kann. Unser Körper kann Calcium aus verschiedenen Quellen – vor allem aus der Nahrung – aufnehmen. Milchprodukte, grünes Blattgemüse, Mandel und viele weitere Lebensmittel liefern Calcium in bioverfügbaren Formen. Die Behauptung, ein „nachweislicher gesundheitlicher Vorteil“ fehle, ist vereinfachend. Während eine ausreichende Calciumzufuhr über die Ernährung unbestreitbar gesund ist, liegt der Nutzen von zusätzlichem Calciumcitrat in der individuellen Situation begründet.

Wann kann Calciumcitrat sinnvoll sein?

Ein Mangel an Calcium kann zu Osteoporose und anderen Knochenerkrankungen führen. In solchen Fällen kann die ärztlich verordnete Einnahme von Calciumcitrat, oder anderen Calciumverbindungen, die ausreichende Versorgung sicherstellen. Ältere Menschen oder Personen mit bestimmten Erkrankungen (z.B. Malabsorptionssyndrom) können ebenfalls von einer Supplementierung profitieren. Auch während der Schwangerschaft und Stillzeit kann ein erhöhter Calciumbedarf bestehen, der durch eine gezielte Zufuhr gedeckt werden sollte – immer in Absprache mit dem Arzt oder der Hebamme. Hierbei ist die Wahl der Calciumverbindung (Citrat, Carbonat etc.) von untergeordneter Bedeutung, da die Bioverfügbarkeit von verschiedenen Faktoren abhängt.

Die Kehrseite der Medaille: Risiken einer Überdosierung

Die Aussage, dass eine „Übermäßige Einnahme unerwünschte Effekte hervorrufen kann“, ist entscheidend. Eine zu hohe Calciumzufuhr kann zu:

  • Verstopfung: Calciumcitrat kann den Stuhlgang verlangsamen.
  • Nierensteinen: Eine übermäßige Calciumaufnahme erhöht das Risiko der Bildung von Nierensteinen, insbesondere bei prädisponierten Personen.
  • Wechselwirkungen mit Medikamenten: Calciumcitrat kann die Aufnahme oder Wirkung anderer Medikamente beeinflussen. Die Einnahme von Calciumpräparaten sollte daher immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

Fazit:

Calciumcitrat ist kein Wundermittel und ersetzt nicht eine ausgewogene Ernährung. Eine ausreichende Calciumzufuhr über die Nahrung ist der natürliche und meist optimale Weg. Die Einnahme von Calciumcitrat als Nahrungsergänzungsmittel sollte nur nach Absprache mit einem Arzt oder Apotheker erfolgen, insbesondere bei bestehender Erkrankung oder Medikamenteneinnahme. Eine Selbstmedikation ist nicht ratsam und kann im schlimmsten Fall gesundheitsschädlich sein. Die Fokussierung auf eine calciumreiche Ernährung und regelmäßige Bewegung ist die beste Strategie für gesunde Knochen und ein starkes Immunsystem.

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