Warum reifen Tomaten in Zeitungspapier nach?

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Unreife Tomaten lassen sich durch Lagerung in einer abgedeckten Kiste oder einzeln eingewickelt in Zeitungspapier nachreifen. Das Papier hält das natürliche Reifegas Ethylen in der Nähe der Früchte und beschleunigt so den Reifeprozess.
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Das Geheimnis des Zeitungspapiers: Warum Tomaten darin besser nachreifen

Unreife Tomaten – fest, grün und ohne den verführerischen Duft reifer Früchte – sind ein häufiges Ärgernis. Doch wer Geduld hat, kann auch diese noch genießbar machen. Ein altbewährter Trick: das Einwickeln in Zeitungspapier. Aber warum funktioniert diese Methode so gut? Die Antwort liegt in der besonderen Rolle von Ethylen.

Ethylen ist ein Pflanzenhormon, ein natürliches Gas, das von reifenden Früchten produziert wird. Es ist der Schlüssel zum Reifungsprozess, triggert eine Kaskade von biochemischen Reaktionen, die Farbe, Aroma und Konsistenz der Tomate verändern. Während der unreifen Phase produziert die Tomate nur geringe Mengen Ethylen. Das Einwickeln in Zeitungspapier verändert jedoch die Umgebungsbedingungen entscheidend.

Das Papier wirkt wie ein kleiner, aber effektiver Behälter. Es verhindert, dass das von der Tomate produzierte Ethylen in die Umgebung entweicht. Stattdessen reichert es sich um die Frucht an, erreicht eine höhere Konzentration und beschleunigt dadurch die Reifung. Der Prozess ist vergleichbar mit dem Effekt, der entsteht, wenn man mehrere unreife Tomaten zusammen in einer geschlossenen Kiste lagert: Die Früchte beeinflussen sich gegenseitig und beschleunigen durch den Austausch von Ethylen den Reifeprozess.

Die Zeitungspapiermethode bietet jedoch einen Vorteil gegenüber der Kistenlagerung. Durch das Einwickeln jeder einzelnen Tomate wird ein gleichmäßigeres Reifungsergebnis erzielt. Die Früchte reifen individuell und gleichmäßig nach, im Gegensatz zu einer Kiste, wo einige Tomaten schneller reifen als andere. Das Risiko von Fäulnisprozessen wird so ebenfalls reduziert.

Wichtig ist jedoch, dass es sich um Zeitungspapier handelt – kein glänzendes Magazinpapier oder Ähnliches. Das Zeitungspapier ist porös genug, um einen gewissen Gasaustausch zu ermöglichen, verhindert aber gleichzeitig einen zu schnellen Verlust des Ethylens. Zudem sollte die Tomate nicht vollständig luftdicht verpackt werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Das Einwickeln von unreifen Tomaten in Zeitungspapier ist eine einfache und effektive Methode, um den natürlichen Reifungsprozess mit Hilfe des Pflanzenhormons Ethylen zu beschleunigen und so den Genuss aromatischer, reifer Tomaten zu ermöglichen. Die Methode basiert auf dem Prinzip der gezielten Ethylen-Konzentrationserhöhung, welches zu einem gleichmäßigeren Reifungsergebnis führt als die Lagerung in einer geschlossenen Kiste.

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