Wie lange Pause nach Tauchgang?
Für sichere Tauchgänge sind Oberflächenpausen essenziell. Planen Sie mindestens drei Stunden ein, nach Dekompressionstauchgängen, anspruchsvollen Tauchgängen oder bei erhöhtem individuellem Risiko sollte auf Wiederholungstauchgänge verzichtet werden.
Oberflächenpausen: Sichere Tauchgänge planen und Restrisiko minimieren
Für Taucher ist die Oberflächenpause mehr als nur eine gemütliche Zeit an Bord oder am Strand. Sie ist ein essentieller Bestandteil der Tauchsicherheit und dient dem Auswaschen von residualem Stickstoff aus dem Körpergewebe. Wie lange diese Pause dauern sollte, hängt von verschiedenen Faktoren ab und lässt sich nicht pauschal mit “eine Stunde” oder “drei Stunden” beantworten. Ein verantwortungsbewusster Taucher berücksichtigt individuelle Faktoren und die spezifischen Tauchgangsprofile, um das Risiko einer Dekompressionskrankheit (DCS) zu minimieren.
Die 3-Stunden-Regel: Ein Richtwert, keine Garantie
Oft wird eine Oberflächenpause von mindestens drei Stunden empfohlen. Diese Empfehlung ist ein guter Richtwert, insbesondere nach anspruchsvollen Tauchgängen, Tauchgängen mit Dekompressionspflichten oder bei erhöhtem individuellem Risiko (z.B. Übergewicht, Dehydration, vorangegangene DCS). Sie bietet einen soliden Sicherheitsrahmen, deckt aber nicht alle Eventualitäten ab.
Individuelle Faktoren und Tauchgangsprofile beeinflussen die Pausenzeit
Die optimale Oberflächenpause hängt von mehreren Faktoren ab:
- Tauchtiefe und -zeit: Je tiefer und länger der Tauchgang, desto mehr Stickstoff wird im Körpergewebe gespeichert und desto länger dauert die Auswaschung.
- Anzahl der Tauchgänge: Wiederholungstauchgänge erhöhen die Stickstoffbelastung. Die Oberflächenpause muss entsprechend angepasst werden, idealerweise anhand eines Tauchcomputers oder Tauchtabellen.
- Individuelle Konstitution: Faktoren wie Alter, Fitnesslevel, Körperfettanteil und Hydration beeinflussen die Stickstoffaufnahme und -abgabe.
- Anstrengung während des Tauchgangs: Strömung, schwimmen gegen Wellen oder das Tragen schwerer Ausrüstung erhöhen den Stoffwechsel und damit auch die Stickstoffaufnahme.
- Fliegen nach dem Tauchen: Nach dem Tauchen sollte vor einem Flug eine deutlich längere Oberflächenpause eingehalten werden (mindestens 12 Stunden, nach Wiederholungstauchgängen sogar 18 Stunden oder länger), um das Risiko einer DCS in der druckreduzierten Umgebung eines Flugzeugs zu minimieren.
Tauchcomputer und Tabellen: Wichtige Hilfsmittel zur Planung
Moderne Tauchcomputer berechnen die Stickstoffbelastung individuell und geben Empfehlungen für die Oberflächenpause. Auch Tauchtabellen bieten Orientierung, erfordern aber eine disziplinierte Anwendung und Berücksichtigung aller relevanten Faktoren.
Vorsicht ist besser als Nachsicht:
Im Zweifelsfall sollte immer eine längere Oberflächenpause gewählt werden. Symptome einer DCS können auch erst Stunden nach dem Tauchgang auftreten. Bei jeglichem Verdacht auf eine DCS ist sofort ärztliche Hilfe zu suchen.
Fazit:
Die 3-Stunden-Regel ist ein guter Ausgangspunkt, aber keine Garantie für absolute Sicherheit. Verantwortungsbewusstes Tauchen bedeutet, die Oberflächenpause individuell an die Tauchgangsprofile und die persönlichen Voraussetzungen anzupassen. Tauchcomputer, Tauchtabellen und die Beratung durch erfahrene Tauchlehrer sind wertvolle Hilfsmittel für eine sichere Tauchgangsplanung.
#Dekompression#Sicherheit#TauchpauseKommentar zur Antwort:
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