Wie kommt man vom pKs auf den pH-Wert?

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Um den pKs-Wert aus pH-Wert und den Konzentrationen von Säure und Base zu berechnen, verwendet man die Henderson-Hasselbalch-Gleichung: pH = pKs + log10 ([Base]/[Säure]). Die Gleichung zeigt, dass der pKs-Wert die Stärke der Säure angibt und als Referenzwert für den pH-Wert dient, bei dem die Konzentration von Säure und Base gleich ist.

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Vom pKs zum pH-Wert: Eine Reise durch die Pufferchemie

Der pKs-Wert und der pH-Wert sind zwei zentrale Größen in der Chemie, insbesondere in der Säure-Base-Chemie. Sie beschreiben unterschiedliche, aber eng verwandte Aspekte einer Lösung: Der pKs-Wert charakterisiert die Stärke einer Säure, während der pH-Wert den Grad der Acidität der gesamten Lösung angibt. Die Frage, wie man vom pKs zum pH-Wert gelangt, ist daher eng mit dem Verständnis von Puffersystemen verknüpft.

Die einfache Antwort lautet: Man kann den pH-Wert nicht direkt aus dem pKs-Wert berechnen. Der pKs-Wert allein liefert nur Informationen über die intrinsische Säurestärke. Um den pH-Wert einer Lösung zu ermitteln, benötigt man zusätzlich Informationen über die Konzentrationen der Säure und ihrer korrespondierenden Base.

Hier kommt die Henderson-Hasselbalch-Gleichung ins Spiel:

pH = pKs + log₁₀([Base]/[Säure])

Diese Gleichung ist nur für Pufferlösungen gültig, d.h. Lösungen, die sowohl eine schwache Säure als auch ihre korrespondierende konjugierte Base in vergleichbaren Konzentrationen enthalten. Eine Pufferlösung resistriert gegen pH-Änderungen bei Zugabe kleiner Mengen an Säure oder Base.

Die Henderson-Hasselbalch-Gleichung verdeutlicht den Zusammenhang:

  • pKs: Der negative dekadische Logarithmus der Säuredissoziationskonstante (Ks). Ein niedrigerer pKs-Wert bedeutet eine stärkere Säure.
  • [Base]: Die Konzentration der konjugierten Base.
  • [Säure]: Die Konzentration der Säure.

Anwendung der Henderson-Hasselbalch-Gleichung:

Angenommen, wir haben eine Pufferlösung mit einer schwachen Säure HA und ihrer konjugierten Base A⁻. Wir kennen den pKs-Wert von HA (z.B. pKs = 4,76 für Essigsäure) und die Konzentrationen von HA und A⁻. Dann können wir den pH-Wert der Lösung direkt berechnen.

Beispiel:

Eine Pufferlösung enthält 0,1 mol/L Essigsäure (HA) und 0,2 mol/L Natriumacetat (A⁻). Der pKs-Wert von Essigsäure beträgt 4,76. Die Berechnung des pH-Werts erfolgt wie folgt:

pH = 4,76 + log₁₀(0,2 mol/L / 0,1 mol/L) = 4,76 + log₁₀(2) ≈ 4,76 + 0,30 ≈ 5,06

Der pH-Wert dieser Pufferlösung beträgt somit ungefähr 5,06.

Grenzen der Henderson-Hasselbalch-Gleichung:

Die Henderson-Hasselbalch-Gleichung ist eine Näherung und gilt unter bestimmten Bedingungen:

  • Schwache Säuren und Basen: Die Gleichung ist für starke Säuren und Basen ungeeignet.
  • Vernachlässigbare Autoprotolyse des Wassers: Die Konzentration der H₃O⁺-Ionen aus der Autoprotolyse des Wassers muss vernachlässigbar klein gegenüber den Konzentrationen der Säure und der Base sein.
  • Ionenstärke: Die Ionenstärke der Lösung kann die Genauigkeit der Gleichung beeinflussen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der pKs-Wert ist ein wichtiger Parameter, aber alleine reicht er nicht zur pH-Wert-Bestimmung aus. Die Henderson-Hasselbalch-Gleichung liefert in Verbindung mit den Konzentrationen der Säure und ihrer konjugierten Base eine gute Näherung des pH-Werts in Pufferlösungen. Für komplexere Systeme sind jedoch genauere Berechnungsmethoden notwendig.