Welcher Leberwert ist bei Leberkrebs erhöht?

5 Sicht

Bei Verdacht auf Leberkrebs wird oft der Tumormarker Alpha-1-Fetoprotein (AFP) im Blut untersucht. Erhöhte AFP-Werte können auf Leberkrebs hindeuten, fehlen aber häufig in frühen Stadien. Wichtig zu wissen: Auch andere Erkrankungen können zu erhöhten AFP-Werten führen, weshalb der Wert allein nicht beweisend ist. Eine umfassende Diagnostik ist entscheidend.

Kommentar 0 mag

Welcher Leberwert ist bei Leberkrebs erhöht? Die Rolle von Alpha-Fetoprotein (AFP) und weiteren Markern

Bei Verdacht auf Leberkrebs spielt die Bestimmung verschiedener Leberwerte eine wichtige Rolle in der Diagnostik. Während keine einzelnen Leberwerte Leberkrebs eindeutig beweisen können, liefern sie wichtige Hinweise und tragen zur Gesamtbeurteilung bei. Besonders relevant ist der Tumormarker Alpha-1-Fetoprotein (AFP).

Erhöhte AFP-Werte können ein Indiz für Leberkrebs sein. Allerdings ist ein erhöhter AFP-Wert nicht spezifisch für Leberkrebs. Auch andere Erkrankungen, wie beispielsweise chronische Hepatitis B oder C, Leberzirrhose und sogar Schwangerschaft, können zu erhöhten AFP-Werten führen. Umgekehrt haben manche Patienten mit Leberkrebs normale AFP-Werte, insbesondere in frühen Krankheitsstadien.

Deshalb ist die alleinige Betrachtung des AFP-Wertes für die Diagnose von Leberkrebs nicht ausreichend. Eine umfassende Diagnostik ist unerlässlich und beinhaltet neben der Anamnese und körperlichen Untersuchung auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) der Leber. Eine Leberbiopsie mit anschließender histologischer Untersuchung des Gewebes liefert letztendlich die definitive Diagnose.

Neben AFP gibt es weitere Leberwerte, die im Zusammenhang mit Leberkrebs relevant sein können, jedoch ebenfalls unspezifisch sind. Dazu gehören:

  • Gamma-Glutamyl-Transferase (γ-GT): Dieser Wert kann bei Leberzellschädigung, wie sie auch bei Leberkrebs auftreten kann, erhöht sein.
  • Alkalische Phosphatase (AP): Auch die AP kann bei Lebererkrankungen, einschließlich Leberkrebs, erhöht sein.
  • Aspartat-Aminotransferase (AST) und Alanin-Aminotransferase (ALT): Diese Enzyme können bei Leberschäden ansteigen, sind aber ebenfalls unspezifisch.

Es ist wichtig zu betonen, dass keine dieser Laborwerte allein eine Diagnose von Leberkrebs ermöglicht. Sie dienen als Hinweis und müssen im Kontext der gesamten klinischen Situation und weiterer diagnostischer Verfahren bewertet werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Tumormarker AFP ist ein wichtiger Parameter bei der Diagnostik von Leberkrebs, aber kein alleiniges Diagnosekriterium. Erhöhte Werte können auf Leberkrebs hindeuten, sind aber auch bei anderen Erkrankungen möglich. Eine umfassende Diagnostik mit bildgebenden Verfahren und gegebenenfalls einer Leberbiopsie ist für eine sichere Diagnose unerlässlich. Sprechen Sie bei Verdacht auf Leberkrebs unbedingt mit Ihrem Arzt. Er wird die notwendigen Untersuchungen einleiten und die Ergebnisse im Gesamtkontext interpretieren.