Was verfälscht den Blutzuckerwert?

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Saubere Hände sind essentiell für präzise Blutzuckermessungen. Reste von Seife, Wasser oder Hautcremes verfälschen die Ergebnisse erheblich. Eine gründliche Reinigung und sorgfältige Trocknung der Hände vor der Messung minimiert Fehlerquellen und garantiert zuverlässigere Werte.

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Was verfälscht den Blutzuckerwert? Ein genauer Blick auf mögliche Fehlerquellen

Die regelmäßige Blutzuckermessung ist für Menschen mit Diabetes essentiell für eine optimale Therapie und Lebensqualität. Doch die gemessenen Werte sind nur so gut wie die Methode ihrer Erhebung. Viele Faktoren können die Ergebnisse verfälschen und ein falsches Bild des tatsächlichen Blutzuckerspiegels vermitteln. Neben den bekannten Einflussfaktoren wie Ernährung und Bewegung spielen auch weniger beachtete Details eine entscheidende Rolle. Dieser Artikel beleuchtet einige dieser oft übersehenen Fehlerquellen.

Hygiene und Probenentnahme:

Der bereits erwähnte Punkt der sauberen Hände ist fundamental. Reste von Seife, Desinfektionsmitteln, Lotion oder Cremes können chemisch mit dem Teststreifen reagieren und zu fehlerhaften Messungen führen. Nicht nur die gründliche Reinigung, sondern auch das gründliche Abtrocknen der Hände ist unerlässlich. Feuchtigkeit kann ebenfalls die Ergebnisse beeinflussen. Die Punktionsstelle sollte ebenfalls sauber und trocken sein. Ein zu starkes Abdrücken des Bluttropfens auf den Teststreifen kann zu einer Verdünnung des Blutes und somit zu einem zu niedrigen Messwert führen. Umgekehrt kann zu wenig Blut ebenfalls ungenaue Resultate liefern. Die korrekte Handhabung des Messgeräts gemäß der Herstellerangaben ist unabdingbar.

Medikamente und Substanzen:

Viele Medikamente können den Blutzuckerwert beeinflussen, sowohl direkt als auch indirekt. Beispielsweise können bestimmte Antibiotika oder Kortisonpräparate den Blutzuckerspiegel erhöhen. Auch der Konsum von Alkohol, Nikotin oder Koffein kann die Messergebnisse verfälschen. Es ist daher wichtig, den Arzt über alle eingenommenen Medikamente und Substanzen zu informieren, um mögliche Interferenzen zu berücksichtigen.

Stress und Krankheit:

Psychischer Stress kann den Blutzuckerspiegel signifikant erhöhen. Auch körperliche Erkrankungen wie Infekte oder Entzündungen führen oft zu Abweichungen vom Normalwert. Das Immunsystem setzt in solchen Fällen Stresshormone frei, die den Blutzuckerspiegel beeinflussen. Eine Krankheit sollte dem Arzt daher immer mitgeteilt werden, um die Messergebnisse richtig einzuordnen.

Alter und Zustand des Messgeräts:

Die Genauigkeit des Blutzuckermessgeräts nimmt mit der Zeit ab. Regelmäßige Wartung und Kalibrierung, wie vom Hersteller empfohlen, sind daher essentiell. Auch abgelaufene oder falsch gelagerte Teststreifen liefern ungenaue Werte. Die korrekte Lagerung der Teststreifen gemäß den Anweisungen des Herstellers ist daher entscheidend.

Fazit:

Die Blutzuckermessung ist ein komplexer Prozess, der von vielen Faktoren beeinflusst werden kann. Eine präzise Messung erfordert nicht nur ein funktionierendes Messgerät und korrekte Teststreifen, sondern auch die Beachtung der oben genannten Aspekte. Nur durch eine sorgfältige Probenentnahme, die Berücksichtigung möglicher Einflussfaktoren und die regelmäßige Wartung des Geräts lassen sich zuverlässige und aussagekräftige Ergebnisse erzielen. Im Zweifelsfall sollte immer der Arzt konsultiert werden, um die Messergebnisse richtig einzuordnen und die Therapie gegebenenfalls anzupassen.