Was machen, wenn das Kind ertrinkt?
Sekunden entscheiden: Richtiges Handeln bei drohendem oder tatsächlichem Ertrinken eines Kindes
Ein Kind, das ins Wasser geraten ist, ist in höchster Gefahr. Panik ist verständlich, doch effizientes und schnelles Handeln ist entscheidend, um das Leben des Kindes zu retten. Jede Sekunde zählt. Dieser Artikel beschreibt die wichtigsten Schritte, die in einer solchen Notlage zu unternehmen sind – ohne Anspruch auf Vollständigkeit und als Ergänzung zur professionellen Erste-Hilfe-Ausbildung.
Phase 1: Das Kind aus dem Wasser bergen – schnell und sicher!
Zuerst gilt es, das Kind sicher aus dem Wasser zu holen. Vermeiden Sie dabei unbedingt, selbst ins Wasser zu springen, wenn Sie nicht schwimmen können oder die Wasserverhältnisse unsicher sind. Nutzen Sie Hilfsmittel wie einen Rettungsring, ein langes Seil, ein schwimmfähiges Brett oder ähnliches. Wenn möglich, reichen Sie dem Kind etwas zum Festhalten. Sobald das Kind geborgen ist, sofort an einen sicheren Ort bringen.
Phase 2: Atmung und Bewusstsein überprüfen – der ABC-Check
Nach dem Bergen des Kindes ist die sofortige Überprüfung von Atmung und Bewusstsein essenziell. Führen Sie den ABC-Check durch:
- A – Airway (Atemwege): Sind die Atemwege frei? Achten Sie auf Fremdkörper im Mund und entfernen Sie diese vorsichtig mit den Fingern, wenn sichtbar. Kippen Sie den Kopf des Kindes vorsichtig nach hinten, um die Atemwege freizumachen.
- B – Breathing (Atmung): Atmet das Kind? Beobachten Sie Brustkorb und Bauch auf Bewegungen. Hören und fühlen Sie nach Atemgeräuschen. Wenn keine Atmung vorhanden ist, beginnen Sie sofort mit der Reanimation.
- C – Circulation (Kreislauf): Ist der Kreislauf vorhanden? Überprüfen Sie den Puls an der Halsschlagader. Bei fehlendem Puls beginnen Sie ebenfalls sofort mit der Reanimation.
Phase 3: Reanimation – sofort beginnen!
Wenn das Kind nicht atmet oder keinen Puls hat, beginnen Sie unverzüglich mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW). Die Durchführung der HLW erfordert eine fundierte Ausbildung. Wenn Sie keine Kenntnisse in der HLW besitzen, versuchen Sie dennoch, das Kind in die stabile Seitenlage zu bringen und rufen Sie gleichzeitig den Notruf. Nur qualifizierte Ersthelfer sollten die HLW durchführen. Die Informationen in diesem Artikel ersetzen keine professionelle Erste-Hilfe-Ausbildung.
Phase 4: Professionelle Hilfe rufen – der Notruf!
Rufen Sie sofort den Notruf (112) an! Geben Sie präzise Auskunft über die Situation, den Ort des Geschehens und den Zustand des Kindes. Folgen Sie den Anweisungen des Disponenten. Bleiben Sie am Telefon, bis die Rettungskräfte eintreffen.
Prävention ist besser als jede Reaktion:
Vermeiden Sie Unfälle durch Aufsicht, insbesondere in der Nähe von Wasser. Kinder sollten nie unbeaufsichtigt in der Nähe von Wasserflächen sein, auch nicht für kurze Zeit. Schwimmkurse und das Tragen von Schwimmhilfen sind wichtige präventive Maßnahmen.
Schlussfolgerung:
Ein Ertrinkungsunfall ist ein lebensbedrohlicher Notfall. Schnelles und korrektes Handeln kann entscheidend zum Überleben des Kindes beitragen. Eine fundierte Ausbildung in Erster Hilfe, insbesondere in der HLW, ist unverzichtbar. Dieser Artikel soll die wichtigsten Schritte skizzieren, ersetzt aber keine professionelle Ausbildung. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe zu rufen – jede Sekunde zählt!
#Erste Hilfe#Notfall#RettungKommentar zur Antwort:
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