Was kann eine Frau mit Testosteronüberschuss tun?

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Vermehrte Körperbehaarung, Akne und Veränderungen der Stimme deuten bei Frauen oft auf einen erhöhten Testosteronspiegel hin. Eine ärztliche Untersuchung ist unerlässlich, um die Ursache zu finden und eine geeignete Therapie, meist medikamentös, einzuleiten und die Symptome zu lindern. Selbstbehandlung ist nicht ratsam.

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Zu viel Testosteron bei Frauen: Ursachen, Symptome und Behandlung

Ein erhöhter Testosteronspiegel bei Frauen, auch Hyperandrogenämie genannt, kann vielfältige Auswirkungen auf den Körper haben und die Lebensqualität deutlich beeinträchtigen. Symptome wie vermehrte Körperbehaarung (Hirsutismus), Akne, Stimmbandverdickung mit tiefsitzender Stimme, unregelmäßige Menstruation oder sogar Ausbleiben der Periode (Amenorrhoe) sind häufige Anzeichen. Doch ein erhöhter Testosteronspiegel ist nicht nur ein kosmetisches Problem – er kann auch auf eine zugrunde liegende Erkrankung hinweisen und erfordert daher unbedingt eine ärztliche Abklärung.

Ursachen für erhöhte Testosteronwerte:

Die Ursachen für einen Testosteronüberschuss bei Frauen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen. Dazu gehören:

  • Polyzystisches Ovarsyndrom (PCOS): Dies ist die häufigste Ursache für Hyperandrogenämie bei Frauen im gebärfähigen Alter. PCOS ist eine hormonelle Störung, die zu Zysten an den Eierstöcken, unregelmäßigen Menstruationszyklen und erhöhten Androgenspiegeln führt.
  • Nebennierenrindenhyperplasie (NCH): Eine genetische Erkrankung, die zu einer Überproduktion von Androgenen in den Nebennieren führt.
  • Tumore der Eierstöcke oder Nebennieren: Obwohl seltener, können gutartige oder bösartige Tumore in diesen Organen zu einer exzessiven Testosteronproduktion führen.
  • Medikamente: Gewisse Medikamente, wie z.B. einige Anabolika oder Kortisonpräparate, können den Testosteronspiegel beeinflussen.
  • Idiopathische Hyperandrogenämie: In einigen Fällen lässt sich trotz gründlicher Untersuchungen keine klare Ursache für den erhöhten Testosteronspiegel finden.

Diagnose und Behandlung:

Die Diagnose eines erhöhten Testosteronspiegels erfolgt durch eine gründliche Anamnese (ärztliches Gespräch), eine körperliche Untersuchung und Blutuntersuchungen zur Bestimmung der Hormonspiegel. Zusätzliche Untersuchungen wie Ultraschall der Eierstöcke und Nebennieren können notwendig sein, um die Ursache zu identifizieren.

Die Behandlung richtet sich nach der zugrundeliegenden Ursache und den individuellen Symptomen. Sie umfasst in der Regel medikamentöse Therapien, die auf die Senkung des Testosteronspiegels abzielen. Dies können sein:

  • Antiandrogene: Diese Medikamente blockieren die Wirkung von Testosteron auf die Körperzellen und lindern somit die Symptome wie Hirsutismus und Akne.
  • Östrogene: In manchen Fällen werden Östrogene eingesetzt, um das hormonelle Gleichgewicht wiederherzustellen.
  • Glukokortikoide: Bei einer Nebennierenrindenhyperplasie sind Glukokortikoide zur Unterdrückung der Androgenproduktion notwendig.
  • Metformin: Bei PCOS kann Metformin, ein Medikament zur Blutzuckerregulation, eingesetzt werden, um den Insulinspiegel zu senken und die Androgenproduktion zu reduzieren.

Zusätzlich zur medikamentösen Therapie können weitere Maßnahmen wie Laserhaarentfernung, chemische Peelings oder andere dermatologische Behandlungen zur Linderung der Symptome beitragen.

Wichtig: Ein erhöhter Testosteronspiegel bei Frauen sollte immer von einem Arzt abgeklärt werden. Selbstbehandlung ist gefährlich und kann die Diagnose und Behandlung der Grunderkrankung verzögern. Nur eine professionelle medizinische Betreuung kann die richtige Diagnose stellen und eine individuelle und effektive Therapie gewährleisten. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Frauenarzt oder Endokrinologen aufzusuchen, wenn Sie Symptome eines erhöhten Testosteronspiegels bei sich beobachten.

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