Warum wird mir in der Sonne schlecht?

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Sonnenexposition kurbelt den Kreislauf an: Das Herz arbeitet intensiver, während der Blutdruck sinkt. Die verstärkte Durchblutung der Haut reduziert die Blutversorgung lebenswichtiger Organe. Dieser Mangel an Sauerstoff kann unangenehme Folgen wie Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüche und Augenflimmern bis hin zu kurzzeitigen Ohnmachtsanfällen auslösen.

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Warum wird mir in der Sonne schlecht? – Ein Kreislaufproblem mit Folgen

Die Sonne – Quelle des Lebens und doch für manche Menschen Auslöser von Unwohlsein. Schwindel, Übelkeit, Schweißausbrüche und sogar Ohnmacht: Die Reaktionen auf intensive Sonnenbestrahlung können vielfältig und unangenehm sein. Die Ursache liegt meist in einer Kreislaufreaktion, die komplexer ist, als man zunächst vermuten mag.

Es ist nicht einfach nur die Hitze, die uns in der Sonne zu schaffen macht. Die intensive Sonneneinstrahlung löst eine Reihe von physiologischen Prozessen aus, die sich auf den Kreislauf auswirken. Der Körper versucht, die überschüssige Wärme durch vermehrte Durchblutung der Haut abzuführen – eine lebenswichtige Schutzreaktion. Das bedeutet aber, dass mehr Blut in die Haut fließt und somit weniger Blut für die inneren Organe zur Verfügung steht. Dieses Phänomen der “Hautvasodilatation” führt zu einem verringerten Blutvolumen im zentralen Kreislauf, also im Bereich von Herz und Gehirn.

Die Folge ist ein reduzierter Blutdruck. Das Herz muss nun verstärkt arbeiten, um den Körper ausreichend mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Diese erhöhte Herzfrequenz in Kombination mit dem niedrigen Blutdruck kann zu den bekannten Symptomen führen:

  • Schwindel: Der Mangel an Sauerstoff im Gehirn ist die häufigste Ursache für Schwindelgefühle.
  • Übelkeit: Auch der Magen-Darm-Trakt ist auf eine ausreichende Blutversorgung angewiesen. Ein Mangel kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.
  • Schweißausbrüche: Der Körper versucht, durch vermehrtes Schwitzen die Körpertemperatur zu regulieren.
  • Augenflimmern: Die verminderte Blutversorgung des Gehirns kann zu Sehstörungen wie Augenflimmern führen.
  • Ohnmacht: Im schlimmsten Fall kann es aufgrund des stark reduzierten Blutdrucks zum Kreislaufkollaps und damit zur Ohnmacht kommen.

Risikofaktoren: Besonders anfällig für diese Kreislaufprobleme sind Personen mit bereits bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, niedrigem Blutdruck (Hypotonie), Dehydration oder einem allgemein geschwächten Gesundheitszustand. Auch Medikamente, die den Blutdruck beeinflussen, können die Reaktion auf Sonneneinstrahlung verstärken. Ältere Menschen sind ebenfalls häufiger betroffen.

Was tun bei Beschwerden?

  • Sofortiger Rückzug in den Schatten: Die wichtigste Maßnahme ist, sich umgehend aus der Sonne zu begeben und an einen kühlen, schattigen Ort zu begeben.
  • Ruhiges Liegen mit hochgelagerten Beinen: Diese Position erleichtert dem Herzen die Blutversorgung des Gehirns.
  • Viel trinken: Dehydration verschlimmert die Kreislaufprobleme. Genügend Flüssigkeit, am besten Wasser oder ungesüßte Tees, ist essentiell.
  • Kühle Kompressen: Kühle Kompressen auf Stirn und Nacken können die Körpertemperatur senken.
  • Medizinische Hilfe: Bei starken Beschwerden, anhaltenden Symptomen oder dem Auftreten von Ohnmacht sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die negative Reaktion auf Sonnenstrahlung in erster Linie auf eine Störung des Kreislaufsystems zurückzuführen ist. Vorbeugend sollten ausreichend Flüssigkeit getrunken, intensive Sonnenexposition in den Mittagsstunden vermieden und bei Risikofaktoren besondere Vorsicht walten gelassen werden. Bei auftretenden Beschwerden gilt: schnellstens den Schatten aufsuchen und gegebenenfalls ärztlichen Rat einholen.

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