Wann ist ein Helm zu alt?

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Die Lebensdauer eines Helms ist begrenzt, selbst bei unfallfreiem Gebrauch. Nach fünf bis sieben Jahren sollte ein Austausch erfolgen, unabhängig vom sichtbaren Zustand. Materialermüdung und Abnutzung beeinträchtigen die Schutzfunktion, auch wenn keine Schäden erkennbar sind. Sicherheit geht vor.

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Wann ist ein Helm zu alt? Die tickende Uhr im Kopfschutz

Ein Helm ist mehr als nur ein Accessoire – er ist ein Lebensretter. Doch selbst der robusteste Helm verliert mit der Zeit seine Schutzwirkung. Wann genau dieser Punkt erreicht ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich. Die Faustregel lautet: Nach fünf bis sieben Jahren sollte ein Helm ausgetauscht werden, unabhängig davon, ob er in einen Unfall verwickelt war oder sichtbare Schäden aufweist.

Diese Empfehlung basiert auf der unvermeidlichen Materialermüdung, der jeder Helm im Laufe der Zeit unterliegt. Sonnenlicht, Witterungseinflüsse und selbst normale Gebrauchsspuren setzen dem Material zu. UV-Strahlung greift den Kunststoff an und macht ihn spröde. Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und Schweiß können die inneren Polsterungen und das EPS (expandiertes Polystyrol), das für die Stoßdämpfung verantwortlich ist, beeinträchtigen.

Auch wenn der Helm äußerlich intakt erscheint, kann die Schutzfunktion im Inneren bereits deutlich nachgelassen haben. Im Falle eines Sturzes kann ein gealterter Helm die Aufprallenergie nicht mehr optimal absorbieren und das Risiko schwerer Kopfverletzungen steigt.

Neben der allgemeinen Altersempfehlung gibt es weitere Indikatoren, die einen Helmwechsel notwendig machen:

  • Sichtbare Schäden: Risse, Dellen oder tiefe Kratzer im Helm, insbesondere in der Helmschale, sind ein eindeutiges Zeichen für einen notwendigen Austausch.
  • Sturzbeteiligung: Nach jedem Sturz, egal wie leicht er erscheint, sollte der Helm unbedingt ausgetauscht werden. Mikrorisse im EPS sind oft unsichtbar, können aber die Schutzwirkung erheblich reduzieren.
  • Unsachgemäße Lagerung: Die Lagerung des Helms in extremer Hitze, Kälte oder unter direkter Sonneneinstrahlung beschleunigt den Alterungsprozess.
  • Lose oder beschädigte Innenpolster: Verschlissene oder fehlende Polster beeinträchtigen nicht nur den Tragekomfort, sondern auch den Sitz und damit die Schutzwirkung des Helms.
  • Veränderung der Passform: Fühlt sich der Helm plötzlich lockerer oder anders an als gewohnt, kann dies ein Anzeichen für Materialermüdung oder eine Veränderung der Kopfform sein. In diesem Fall sollte die Passform überprüft und gegebenenfalls ein neuer Helm angeschafft werden.
  • Herstellerangaben: Die Hersteller geben in der Regel eine Empfehlung zur Lebensdauer ihrer Helme. Diese Angaben sollten unbedingt beachtet werden.

Investition in Sicherheit: Ein neuer Helm mag eine zusätzliche Ausgabe sein, doch die Investition in die eigene Sicherheit ist unbezahlbar. Ein regelmäßiger Helmwechsel ist daher keine Frage des Geldes, sondern eine Frage der Vernunft. Vertrauen Sie nicht auf den scheinbar guten Zustand eines alten Helms – schützen Sie Ihren Kopf mit einem Helm, der den aktuellen Sicherheitsstandards entspricht.