Kann man mit 60 Jahren noch Blutungen haben?

9 Sicht

Blutungen nach der Menopause, definiert als Blutungen über ein Jahr nach der letzten Periode, erfordern immer eine ärztliche Untersuchung. Während hormonelle Schwankungen in seltenen Fällen eine Ursache sein können, ist es entscheidend, die Ursache abzuklären. Eine umgehende medizinische Bewertung ist ratsam, um mögliche ernsthafte Ursachen auszuschließen und die Gesundheit zu gewährleisten.

Kommentar 0 mag

Blutungen nach 60: Wann ist Vorsicht geboten?

Blutungen nach dem 60. Lebensjahr, insbesondere nach der Menopause (also mehr als ein Jahr nach der letzten Regelblutung), sind kein normaler Vorgang und erfordern stets eine ärztliche Abklärung. Während die Vorstellung von Blutungen im Alter oft mit Angst und Unsicherheit verbunden ist, ist es wichtig, die Ruhe zu bewahren und schnell professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Panik ist fehl am Platz, aber die Ignoranz potenziell gefährlicher Ursachen ist es auch.

Die verbreitete Annahme, dass Blutungen im Alter nur harmlose hormonelle Schwankungen seien, ist irreführend. Obwohl minimale, unregelmäßige Blutungen in den ersten Jahren nach der Menopause durch hormonelle Veränderungen bedingt sein können, werden diese in der Regel mit dem Alter seltener. Signifikante Blutungen nach dem 60. Lebensjahr deuten hingegen oft auf andere, möglicherweise schwerwiegendere Ursachen hin.

Mögliche Ursachen für postmenopausale Blutungen:

  • Atrophische Vaginitis: Eine Austrocknung der Scheidenwände durch den Östrogenmangel kann zu leichten Blutungen führen. Dies ist in der Regel jedoch weniger stark ausgeprägt als die Blutungen, die Anlass zu Sorge geben.

  • Polypen im Gebärmutterhals oder in der Gebärmutter: Gutartige Wucherungen können Blutungen verursachen, die von unregelmäßiger Stärke und Häufigkeit sein können.

  • Endometriumhyperplasie: Eine Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, die ein erhöhtes Risiko für Gebärmutterkrebs darstellt.

  • Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom): Dies ist eine der schwerwiegendsten möglichen Ursachen für postmenopausale Blutungen und erfordert eine schnelle Diagnostik und Behandlung.

  • Krebs anderer Genitalorgane: Auch Tumore im Gebärmutterhals oder in der Vagina können zu Blutungen führen.

  • Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente können als Nebenwirkung Blutungen hervorrufen.

  • Verletzungen: Kleine Verletzungen im Genitalbereich können ebenfalls zu Blutungen führen, sind aber meist leicht zu identifizieren.

Wichtig ist: Die Farbe, die Menge und die Dauer der Blutung, sowie Begleitsymptome wie Schmerzen oder ungewohnte Ausfluss, sollten sorgfältig beobachtet und dem Arzt detailliert beschrieben werden. Eine einfache, einmalige Blutung ist noch kein Grund zur Panik, aber wiederholte oder starke Blutungen erfordern dringend einen Arztbesuch.

Der Arzt wird im Rahmen der Diagnostik wahrscheinlich folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Anamnese: Detaillierte Befragung zur Krankengeschichte und den Symptomen.
  • Gynäkologische Untersuchung: Abtasten der Gebärmutter und des Gebärmutterhalses.
  • Ultraschalluntersuchung: Zur Beurteilung der Gebärmutter und der umliegenden Organe.
  • Biopsie: Gewebsprobe zur mikroskopischen Untersuchung, um bösartige Veränderungen auszuschließen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Blutungen nach dem 60. Lebensjahr sind kein selbstverständlicher Vorgang und sollten immer von einem Arzt abgeklärt werden. Eine frühzeitige Diagnose kann entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung sein und die Lebensqualität erhalten. Vertrauen Sie Ihrem Körper und zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.