Ist der Himmel blau oder grün?

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Die Rayleigh-Streuung bewirkt, dass kurzwelliges blaues Licht stärker in der Atmosphäre gestreut wird als langwelliges rotes Licht. Dieser Effekt färbt den Himmel blau und erklärt auch die anfänglich blaue Augenfarbe vieler Babys, die von Melaninproduktion in der Iris abhängt.
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Ist der Himmel blau oder grün? Die Wissenschaft hinter dem Himmelsblau

Auf die Frage, welche Farbe der Himmel hat, antworten die meisten Menschen spontan: blau. Doch stimmt das tatsächlich? Oder spielt uns unsere Wahrnehmung einen Streich?

Rayleigh-Streuung: Das Geheimnis lüften

Die Farbe des Himmels wird durch ein Phänomen namens Rayleigh-Streuung bestimmt. Dabei handelt es sich um die Streuung von Licht durch Moleküle und Partikel in der Atmosphäre.

Die Rayleigh-Streuung bewirkt, dass kurzwelliges blaues Licht stärker gestreut wird als langwelliges rotes Licht. Das liegt daran, dass blaue Lichtwellen eine kürzere Wellenlänge haben und daher leichter von den kleineren Molekülen in der Atmosphäre abgelenkt werden. Rotes Licht hingegen hat eine längere Wellenlänge und wird weniger gestreut.

Blauer Himmel während des Tages

Wenn Sonnenlicht auf die Atmosphäre trifft, wird das blaue Licht aufgrund der Rayleigh-Streuung in alle Richtungen gestreut. Das gestreute blaue Licht erreicht unsere Augen aus allen Richtungen und lässt den Himmel blau erscheinen.

Roter Himmel bei Sonnenauf- und -untergang

Bei Sonnenauf- und -untergang muss das Sonnenlicht jedoch eine längere Strecke durch die Atmosphäre zurücklegen, um zu unseren Augen zu gelangen. Dabei wird das blaue Licht noch stärker gestreut, so dass uns nur das langwelligere rote Licht erreicht. Aus diesem Grund erscheint der Himmel bei Sonnenauf- und -untergang rot.

Die Rolle des Melanins

Die Rayleigh-Streuung erklärt nicht nur die blaue Farbe des Himmels, sondern auch die anfänglich blaue Augenfarbe vieler Babys. Die Iris, der farbige Teil des Auges, enthält Melaninzellen, die Pigment bilden. Bei Babys sind diese Zellen noch nicht voll entwickelt, so dass das blaue Licht der Rayleigh-Streuung in der Iris dominiert und den Augen eine blaue Farbe verleiht. Im Laufe der Zeit produzieren die Melaninzellen mehr Pigment, wodurch die Augenfarbe zu Braun, Grün oder Blau wechselt.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Himmel aufgrund der Rayleigh-Streuung blau erscheint. Die Streuung von blauem Licht in der Atmosphäre verleiht dem Himmel tagsüber seine charakteristische blaue Farbe, während bei Sonnenauf- und -untergang der längere Weg des Sonnenlichts durch die Atmosphäre zu einem roten Himmel führt. Die gleiche Streuung erklärt auch die anfänglich blaue Augenfarbe von Babys, die sich im Laufe der Zeit mit der Entwicklung der Melaninzellen ändert.

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