Wie sieht eine Schweißflechte aus?

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Übermäßiges Schwitzen, gepaart mit Haut-Rötungen und intensivem Juckreiz, signalisiert oft den Beginn einer Schweißflechte. Brennen und Hitzegefühl können hinzukommen. Im fortgeschrittenen Stadium bilden sich mitunter Bläschen und nässende, entzündete Areale. Eine frühzeitige Behandlung ist ratsam.

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Schweißflechte: Wenn die Hitze unangenehm wird

Die Sommerhitze lockt uns nach draußen, doch für manche Menschen bedeutet sie eine schmerzhafte Belastung: die Schweißflechte, medizinisch als Miliaria bekannt. Im Gegensatz zu landläufigen Vorstellungen handelt es sich dabei nicht um eine einzelne, große Blase, sondern um ein komplexes Hautleiden, das durch verstopfte Schweißdrüsen verursacht wird. Die Erscheinungsform ist dabei variabel und abhängig vom Schweregrad der Erkrankung.

Wie zeigt sich eine Schweißflechte?

Die ersten Anzeichen einer Schweißflechte sind meist subtil und können leicht mit anderen Hautreaktionen verwechselt werden. Ein starkes, lokal begrenztes Schwitzen, gepaart mit einem brennenden Hitzegefühl und intensivem Juckreiz, ist oft das erste Signal. Die Haut rötet sich, fühlt sich heiß und gespannt an. Manchmal bleibt es bei diesen Symptomen, die vor allem in Falten, an der Brust, im Genitalbereich oder unter den Achseln auftreten.

In einem weiteren Stadium entwickeln sich kleine, rote Knötchen oder Bläschen, die sich dicht aneinanderlagern können. Diese Bläschen können sich mit Flüssigkeit füllen und nässen, was zu einer erhöhten Infektanfälligkeit führt. Die betroffenen Hautstellen sind dann deutlich entzündet, schmerzen und jucken stark. Kratzen verstärkt die Entzündung und kann zu Sekundärinfektionen führen.

Unterschiedliche Formen der Schweißflechte:

Je nach dem, wo der Schweißstau entsteht, unterscheidet man verschiedene Formen der Miliaria:

  • Miliaria crystallina: Hier bleiben die Schweißdrüsen in der obersten Hautschicht (Stratum corneum) blockiert. Kleine, klare Bläschen ohne Entzündung bilden sich. Juckreiz ist meist gering.

  • Miliaria rubra (Stachelhitze): Der Schweiß staut sich in der tieferen Oberhaut. Es bilden sich rote Knötchen, die stark jucken und brennen. Diese Form ist die häufigste und unangenehmste.

  • Miliaria profunda: Die Schweißdrüsen sind in der tieferen Haut (Dermis) verstopft. Es entstehen größere, feste Knoten, die weniger jucken, aber länger bestehen bleiben.

Was tun bei Schweißflechte?

Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um das Leid zu lindern und Komplikationen zu vermeiden. Wichtig ist zunächst die Vermeidung von Hitze und Schwitzen. Kühle Umschläge, lauwarme Bäder und lockere, atmungsaktive Kleidung helfen, die Haut zu beruhigen. Medikamente wie kühlende Cremes oder Lotionen mit antientzündlichen und juckreizstillenden Wirkstoffen können vom Arzt verschrieben werden. Bei bakteriellen Sekundärinfektionen sind Antibiotika notwendig. Ein Arztbesuch ist ratsam, besonders wenn die Symptome stark ausgeprägt sind oder sich nicht bessern. Selbstmedikation sollte vermieden werden.

Prävention:

Die beste Vorbeugung ist die Vermeidung von Überhitzung und starkem Schwitzen. Achten Sie auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr, tragen Sie lockere Kleidung aus Naturmaterialien und suchen Sie bei großer Hitze kühle Orte auf. Regelmäßige, sanfte Hautreinigung unterstützt die Funktion der Schweißdrüsen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine Schweißflechte ist eine unangenehme, aber meist gut behandelbare Erkrankung. Eine frühzeitige Diagnose und die richtige Behandlung sind entscheidend für eine schnelle Genesung. Bei starken Beschwerden oder anhaltenden Symptomen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.