Wie sage ich, dass es mir psychisch nicht gut geht?
Krisen schlagen unerwartet zu und überfordern die eigenen Bewältigungsmechanismen. Zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Ihr psychisches Wohlbefinden stark beeinträchtigt ist. Schnelle Unterstützung findet sich bei spezialisierten Stellen – Ihre Gesundheit hat Priorität.
Wenn die Seele leidet: Wie spreche ich über meine psychische Belastung?
Die meisten von uns kennen das Gefühl: Stress, Angst, Überforderung. Doch wann wird dieses Gefühl zu einer ernstzunehmenden psychischen Belastung, die professionelle Hilfe benötigt? Und wie teilt man anderen mit, dass es einem psychisch nicht gut geht? Diese Fragen sind oft mit Scham und Unsicherheit verbunden, machen aber den ersten, wichtigen Schritt zur Genesung aus.
Es gibt kein Patentrezept, wie man seine psychische Notlage formuliert. Die richtige Art und Weise hängt von der Person ab, der Sie sich anvertrauen, und von der Schwere Ihrer Belastung. Wichtig ist vor allem Ehrlichkeit und ein gesundes Maß an Selbstfürsorge. Versuchen Sie, nicht zu viel Druck auf sich selbst auszuüben, den “perfekten” Satz zu finden. Authentizität ist entscheidend.
Hier einige Ansätze, die Ihnen helfen können, Ihre Situation zu beschreiben:
1. Direkte Ansprache (für vertraute Personen): “Mir geht es im Moment psychisch nicht gut. Ich fühle mich [beschreiben Sie Ihre Gefühle, z.B. überfordert, deprimiert, ängstlich]. Ich bräuchte deine Unterstützung.” Diese direkte und ehrliche Aussage ermöglicht einen offenen Dialog.
2. Metaphern und Analogien (für Menschen, denen es schwerfällt, direkt über psychische Probleme zu sprechen): “Ich fühle mich im Moment wie ein Schiff im Sturm, das jeden Moment kentern könnte.” Oder: “Ich bin total ausgelaugt, als hätte ich einen Marathon gelaufen, ohne zu pausieren.” Solche Vergleiche können helfen, die eigene Situation verständlicher zu machen, ohne direkt das Wort “psychisch krank” verwenden zu müssen.
3. Fokus auf konkrete Auswirkungen (für skeptische oder distanzierte Personen): Anstatt allgemeine Aussagen wie “Es geht mir schlecht”, konzentrieren Sie sich auf die konkreten Auswirkungen Ihrer psychischen Belastung. “Ich habe seit Wochen Schlafstörungen und kann mich kaum noch konzentrieren. Das beeinträchtigt meine Arbeit/mein Studium/mein Privatleben.” Diese Vorgehensweise zeigt die Seriosität Ihrer Situation auf.
4. Hilfe suchen, anstatt “etwas zu sagen”: Manchmal ist der Schritt, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, einfacher, als das Problem zunächst jemandem im persönlichen Umfeld anzuvertrauen. Das ist völlig legitim. Hier ist es wichtig, sich die eigene Situation ehrlich einzugestehen und die Notwendigkeit von fachlicher Unterstützung zu erkennen.
Wichtig: Nach dem ersten Schritt des “Sagens” ist es ebenso wichtig, auf die Reaktionen Ihres Gegenübers einzugehen. Nicht jeder versteht sofort die Tiefe Ihres Leidens. Seien Sie geduldig und erklären Sie gegebenenfalls Ihre Situation erneut. Suchen Sie nach verständnisvollen Menschen, die Sie unterstützen.
Ressourcen: Wenn Sie sich überfordert fühlen oder professionelle Hilfe benötigen, scheuen Sie sich nicht, sich an folgende Stellen zu wenden:
- Telefonseelsorge: Kostenlose und anonyme Beratung rund um die Uhr.
- Ärzte/Psychologen: Für eine umfassende Diagnose und Therapie.
- Ambulante psychiatrische Dienste: Angebot verschiedener Behandlungsformen.
- Selbsthilfegruppen: Austausch mit Betroffenen und Erfahrungsaustausch.
Denken Sie daran: Ihre psychische Gesundheit ist genauso wichtig wie Ihre körperliche Gesundheit. Es ist mutig und stark, um Hilfe zu bitten. Sie sind nicht allein.
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