Wie lange sollte man das Wasser vor einer Legionellenprüfung laufen lassen?
Stagnation fördert Legionellenwachstum. Daher empfiehlt sich vor der Nutzung von Brausen und Armaturen, die längere Zeit nicht benutzt wurden, ein kurzes Spülen des Leitungswassers. Ein bis zwei Minuten reichen meist aus, um abgestandenes Wasser zu entfernen und das Risiko zu minimieren.
Wie lange muss das Wasser vor einer Legionellenprüfung laufen? – Mehr als nur ein kurzes Spülen
Die Frage nach der richtigen Spülzeit vor einer Legionellenprüfung ist komplexer als ein einfaches “ein bis zwei Minuten”. Während ein kurzes Spülen von Brausen und Armaturen nach längerer Stagnation durchaus sinnvoll ist und das Risiko einer Legionellen-Exposition minimiert, reicht dies für eine zuverlässige Legionellenprüfung bei weitem nicht aus. Die Dauer des Vorspülens hängt entscheidend von mehreren Faktoren ab und beeinflusst die Aussagekraft der Prüfung maßgeblich.
Die Problematik der Stagnation: Legionellen vermehren sich bevorzugt in lauwarmen, stehenden Gewässern. In Warmwasserleitungen, aber auch in selten genutzten Kaltwasserleitungen, können sich daher über längere Zeit hinweg Biofilme bilden, in denen sich Legionellen ansiedeln. Ein kurzes Spülen entfernt lediglich das oberflächlich stehende Wasser, während sich im Inneren der Leitungen weiterhin Legionellen befinden können.
Faktoren, die die Spülzeit beeinflussen:
- Art der Entnahmestelle: Brausen benötigen in der Regel eine längere Spülzeit als beispielsweise ein Waschbeckenhahn, da sich in den Schläuchen und Duschköpfen besonders leicht Biofilme bilden.
- Durchmesser und Länge der Leitung: Je größer der Durchmesser und je länger die Leitung, desto mehr Wasser muss durchgespült werden, um die gesamte Leitungsstrecke zu erreichen.
- Wassertemperatur: Warmes Wasser fördert das Legionellenwachstum. Bei der Entnahme von Warmwasserproben ist daher eine besonders lange Spülzeit notwendig.
- Vorherige Nutzung: Wurde die Entnahmestelle kurz vor der Probenahme bereits genutzt, ist die benötigte Spülzeit kürzer als bei längerer Stagnation.
- Prüfungsmethode: Die Anforderungen an die Probenahme variieren je nach verwendeter Prüfmethode. Die jeweils gültigen Normen und Richtlinien müssen zwingend beachtet werden.
Keine pauschale Aussage möglich: Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage nach der idealen Spülzeit. Eine bloße Angabe von ein bis zwei Minuten ist für eine professionelle Legionellenprüfung unzureichend und kann zu verfälschten Ergebnissen führen.
Empfehlung für eine zuverlässige Legionellenprüfung:
Vor einer Legionellenprüfung sollte stets ein qualifizierter Fachmann konsultiert werden. Dieser wird die spezifischen Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen, die geeignete Spülzeit bestimmen und die Probenahme gemäß den geltenden Normen durchführen. Eine fachgerechte Durchführung der Prüfung ist unerlässlich, um ein zuverlässiges Ergebnis zu erhalten und mögliche Gesundheitsgefahren frühzeitig zu erkennen. Die bloße Eigeninitiative, ohne die Einhaltung der notwendigen Verfahren, kann zu falschen Sicherheitsempfinden führen und somit die Gesundheit gefährden.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Während ein kurzes Spülen zur Minimierung des persönlichen Risikos sinnvoll ist, ersetzt dies keinesfalls eine professionelle Legionellenprüfung. Nur eine fachmännisch durchgeführte Prüfung, die die individuellen Gegebenheiten und die geltenden Normen berücksichtigt, liefert aussagekräftige Ergebnisse und schützt effektiv vor Legionellen.
#Ablauf#Legionellen#Wasser:Kommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.