Wie lange darf man mit Sonnencreme in der Sonne bleiben?
Sonnencreme und die Sonne: Ein komplexes Verhältnis
Der Sommer lockt mit Sonne, Wärme und Urlaubsfeeling. Doch die UV-Strahlung der Sonne birgt Gefahren: Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko sind nur einige davon. Sonnencreme gilt daher als essentieller Schutz, doch die Frage, wie lange man mit ihr in der Sonne bleiben darf, ist weit komplexer als ein einfacher Blick auf den Lichtschutzfaktor (LSF) vermuten lässt.
Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage. Der LSF gibt lediglich an, um wie viel länger man sich im Vergleich zur individuellen Eigenschutzzeit der Haut in der Sonne aufhalten kann, bevor ein Sonnenbrand auftritt. Hat man beispielsweise eine Eigenschutzzeit von zehn Minuten, verlängert ein LSF 50 diese Zeit auf 500 Minuten (10 Minuten x 50). Diese Berechnung ist jedoch stark vereinfacht und berücksichtigt nicht diverse Faktoren.
Zunächst einmal ist die individuelle Eigenschutzzeit der Haut höchst unterschiedlich. Sie hängt von Hauttyp, Tageszeit, geographischer Lage und der Intensität der Sonnenstrahlung ab. Hellhäutige Menschen mit Sommersprossen und blonden oder roten Haaren haben eine deutlich kürzere Eigenschutzzeit als dunkelhäutige Menschen. Auch Medikamente und bestimmte Krankheiten können die Empfindlichkeit der Haut beeinflussen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die korrekte Anwendung der Sonnencreme. Oft wird zu wenig Produkt verwendet, was die Wirkung deutlich reduziert. Die Faustregel lautet: Eine großzügige Menge, etwa zwei Milligramm pro Quadratzentimeter Haut auftragen. Das entspricht etwa einem Esslöffel für Gesicht und Hals. Der Schutz baut sich erst nach etwa 20 Minuten nach dem Auftragen vollständig auf.
Das regelmäßige Nachcremen ist absolut essentiell, besonders nach dem Schwimmen oder Schwitzen. Wasser und Schweiß waschen den Schutzfilm ab, und die Schutzwirkung geht verloren. Auch wenn die Packung einen wasserfesten Schutz verspricht, ist ein Nachcremen alle zwei Stunden, und nach jedem Bad, dringend angeraten.
Selbst mit einer hohen LSF-Zahl ist ein hundertprozentiger Schutz vor UV-Strahlung nicht möglich. Ein gewisser Anteil der Strahlen dringt immer durch. Daher sollten zusätzliche Maßnahmen getroffen werden, um die Haut zu schützen. Dazu gehören das Suchen von Schatten, besonders während der Mittagszeit (zwischen 11 und 15 Uhr), das Tragen von schützender Kleidung wie beispielsweise langärmelige Hemden und Hosen aus dicht gewebtem Stoff, sowie eine Kopfbedeckung und eine Sonnenbrille.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es gibt keine magische Formel, die die maximale Aufenthaltsdauer in der Sonne mit Sonnencreme vorgibt. Die Kombination aus der Berücksichtigung der individuellen Eigenschutzzeit, der großzügigen und regelmäßigen Anwendung von Sonnencreme mit hohem LSF, dem Suchen von Schatten und dem Tragen von Schutzkleidung ist entscheidend für einen effektiven Sonnenschutz und den Schutz vor den schädlichen Auswirkungen der UV-Strahlung. Prävention ist hier der Schlüssel zu gesunder Haut. Ein bewusster Umgang mit der Sonne ist unerlässlich, um langfristige Hautschäden zu vermeiden.
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