Was tun, wenn eine Brandwunde nässt?

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Bei leichten Schürfwunden, insbesondere nach Verschmutzung, ist Desinfektion wichtig. Kleinere, nicht nässende Wunden heilen am besten an der Luft. Nässende, größere Abschürfungen sollten hingegen mit einem sterilen Verband abgedeckt werden, um sie vor weiteren Einflüssen zu schützen und die Heilung zu fördern.

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Nässende Brandwunden: So behandeln Sie sie richtig

Brandwunden, egal ob klein oder groß, erfordern eine sorgfältige Behandlung. Während kleinere, oberflächliche Verbrennungen oft selbst heilen, benötigen nässende Brandwunden besondere Aufmerksamkeit, um Infektionen zu vermeiden und die Heilung zu beschleunigen. Das Nässen deutet auf eine Schädigung der tieferen Hautschichten hin und erfordert daher eine differenzierte Vorgehensweise. Dieser Artikel bietet Ihnen Informationen zur Behandlung nässender Brandwunden, ersetzt aber keinesfalls den Rat eines Arztes. Bei unsicheren Fällen oder schweren Verbrennungen suchen Sie bitte umgehend einen Arzt auf!

Warum nässen Brandwunden?

Das Nässen einer Brandwunde ist ein Zeichen der körpereigenen Wundheilung. Der Körper produziert Wundflüssigkeit (Exsudat), die wichtige Aufgaben übernimmt:

  • Reinigung: Die Flüssigkeit spült abgestorbene Gewebsreste und Schmutzpartikel aus der Wunde.
  • Immunabwehr: Sie enthält Zellen des Immunsystems, die Krankheitserreger bekämpfen.
  • Gewebeneubildung: Die Wundflüssigkeit liefert Nährstoffe für die Neubildung von Hautgewebe.

Ein leichtes Nässen ist also normal. Starke, übelriechende oder eitrige Sekretion hingegen deutet auf eine Infektion hin und erfordert ärztliche Hilfe.

So behandeln Sie nässende Brandwunden:

  1. Kühlung: Kühlen Sie die Brandwunde für 10-15 Minuten unter fließendem, lauwarmem Wasser. Vermeiden Sie Eis, da dieses die Haut zusätzlich schädigen kann.

  2. Reinigung: Reinigen Sie die Wunde vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einer milden, parfümfreien Seife. Verwenden Sie keine aggressiven Desinfektionsmittel, da diese die Wundheilung behindern können. Rubbeln Sie nicht, sondern tupfen Sie die Wunde sanft ab.

  3. Verbandwechsel: Bei nässenden Brandwunden ist ein steriler Verband notwendig. Dieser schützt die Wunde vor weiteren Verletzungen und Infektionen, hält die Wundflüssigkeit auf und schafft ein feuchtes Milieu, das die Heilung fördert. Verwenden Sie für den Verband geeignete Wundauflagen, die das Exsudat gut aufnehmen. Hydrokolloide oder Alginatverbände eignen sich besonders gut.

  4. Verbandwahl: Die Wahl des richtigen Verbandes hängt von der Größe und Tiefe der Brandwunde ab. Bei größeren oder tieferen Verbrennungen sollte ein Arzt konsultiert werden, um den optimalen Verband zu bestimmen.

  5. Regelmäßiger Verbandwechsel: Der Verband sollte regelmäßig gewechselt werden, in der Regel alle 1-2 Tage, oder nach Bedarf, wenn er durchnässt ist. Achten Sie dabei auf eine saubere Arbeitsweise.

  6. Beobachtung: Beobachten Sie die Wunde genau auf Anzeichen einer Infektion wie zunehmende Rötung, Schwellung, Erwärmung, starke Schmerzen, Eiterbildung oder Fieber. Bei Verdacht auf eine Infektion suchen Sie sofort einen Arzt auf.

  7. Medikamente: Vermeiden Sie die eigenständige Anwendung von Salben oder Cremes ohne ärztlichen Rat.

Wann zum Arzt:

Suchen Sie umgehend einen Arzt auf, wenn:

  • die Brandwunde tief ist und unter die Haut geht (z.B. Blasenbildung, weißlich-graue Verfärbung).
  • die Brandwunde sehr groß ist (Handflächen- oder Handtellergröße übersteigt).
  • die Brandwunde im Gesicht, an den Händen, Füßen, Gelenken oder im Genitalbereich liegt.
  • starke Schmerzen auftreten.
  • Anzeichen einer Infektion bestehen (starke Rötung, Schwellung, Eiter, Fieber).
  • die Wunde nach mehreren Tagen nicht heilt.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht die professionelle Beratung und Behandlung durch einen Arzt. Bei Fragen oder Unsicherheiten wenden Sie sich bitte an einen Arzt oder eine qualifizierte medizinische Fachkraft.