Was tun, wenn alte Menschen nicht mehr Trinken wollen?

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Bei nachlassendem Durstgefühl im Alter ist es wichtig, aktiv zu werden. Bieten Sie Senioren eine vielfältige Auswahl an Getränken an, um Abwechslung zu schaffen und die Trinklust anzuregen. Regelmäßige Erinnerungen ans Trinken sind essentiell, da das natürliche Durstempfinden oft reduziert ist und so einem Flüssigkeitsmangel vorgebeugt werden kann.

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Wenn der Durst vergeht: Der Umgang mit Flüssigkeitsmangel bei älteren Menschen

Das Alter bringt viele Veränderungen mit sich, und eine davon ist ein oft nachlassendes Durstgefühl. Während junge Menschen ihren Durst intuitiv spüren und stillen, bemerken ältere Menschen diesen oft nicht mehr so deutlich. Dies ist ein ernstzunehmender Zustand, denn Flüssigkeitsmangel kann bei Senioren schnell zu gesundheitlichen Problemen führen, wie beispielsweise Verstopfung, Harnwegsinfektionen, Schwindel, Verwirrtheit und im schlimmsten Fall sogar zu Nierenversagen. Daher ist es wichtig, proaktiv zu werden und Strategien zu entwickeln, um sicherzustellen, dass ältere Menschen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.

Die Ursachen des verminderten Durstgefühls:

Das nachlassende Durstgefühl im Alter ist multifaktoriell bedingt. Ältere Menschen haben oft eine geringere Körperflüssigkeitsmenge als jüngere. Hinzu kommen mögliche Erkrankungen wie Diabetes, Herzinsuffizienz oder Nierenerkrankungen, die den Durst beeinflussen können. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente kann den Durst reduzieren. Zudem nimmt die Empfindlichkeit der Durstrezeptoren im Alter ab, was zu einem verminderten Durstgefühl führt. Schließlich spielen auch kognitive Einschränkungen, beispielsweise Demenz, eine Rolle: Betroffene können den Bedarf an Flüssigkeit schlichtweg vergessen oder nicht mehr selbstständig befriedigen.

Aktives Handeln: So fördern Sie die Flüssigkeitszufuhr:

Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der aktiven Förderung der Flüssigkeitszufuhr. Passive Maßnahmen wie das bloße Bereitstellen von Wasser reichen oft nicht aus. Es gilt, kreativ und geduldig vorzugehen:

  • Vielfalt statt Monotonie: Bieten Sie eine abwechslungsreiche Auswahl an Getränken an. Wasser, ungesüßter Tee (Kräutertee, Früchtetee), verdünnte Säfte, leicht aromatisierte Wassersorten (mit Gurke, Zitrone, Beeren) – die Möglichkeiten sind vielfältig. Experimentieren Sie, um herauszufinden, welche Getränke besonders gut ankommen. Auch Suppen und Breie tragen zur Flüssigkeitszufuhr bei.

  • Regelmäßige Erinnerungen: Ein regelmäßiges Angebot von Getränken ist essentiell. Stellen Sie Getränke sichtbar und griffbereit bereit. Setzen Sie Erinnerungsstrategien ein: Visuelle Hinweise (z.B. ein auffälliges Glas), regelmäßige “Trinkpausen” im Tagesablauf, oder der Einsatz von Erinnerungsapps oder -uhren.

  • Die richtige Darreichungsform: Für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit oder kognitiven Beeinträchtigungen kann die Art der Darreichung entscheidend sein. Bietet ein Trinkhalm oder eine spezielle Trinkflasche eine Erleichterung? Ist es hilfreich, die Getränke in kleinen, handlichen Bechern anzubieten?

  • Zusammenarbeit mit Angehörigen und Fachpersonal: Die Zusammenarbeit mit Angehörigen, Pflegekräften oder dem Hausarzt ist von großer Bedeutung. Ein offener Austausch über die Trinkgewohnheiten und mögliche Probleme ist unabdingbar. Der Arzt kann zusätzliche medizinische Ursachen für den Flüssigkeitsmangel abklären und gegebenenfalls geeignete Maßnahmen empfehlen.

  • Auf die Zeichen achten: Achten Sie auf mögliche Anzeichen von Flüssigkeitsmangel wie trockene Schleimhäute, verminderter Urinoutput, Schwindel oder Verwirrtheit. Bei solchen Symptomen ist umgehend ärztlicher Rat einzuholen.

Ein nachlassendes Durstgefühl ist nicht nur ein altersbedingtes Phänomen, sondern ein potenzielles Risiko. Durch proaktives Handeln und eine individuelle Strategie kann man jedoch helfen, den Flüssigkeitshaushalt bei älteren Menschen ausgeglichen zu halten und ihre Gesundheit zu schützen.