Was hilft bei starker Regelblutung?

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Starke Regelblutungen bedürfen individueller Abklärung. Neben der bewährten Schmerztherapie mit Ibuprofen, Diclofenac oder Paracetamol, bieten präparatehaltige Medikamente, wie beispielsweise solche mit Tranexamsäure, eine zusätzliche Behandlungsoption zur Reduktion des Blutverlustes. Eine ärztliche Beratung ist unerlässlich.

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Starke Regelblutungen: Ursachen verstehen und effektiv behandeln

Starke Regelblutungen, medizinisch als Menorrhagie bezeichnet, sind für viele Frauen eine belastende Erfahrung. Sie bedeuten nicht nur körperliche Beschwerden wie Krämpfe und Müdigkeit, sondern können auch zu Eisenmangelanämie und einer deutlich reduzierten Lebensqualität führen. Daher ist eine umfassende und individuelle Betrachtung der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten unerlässlich. Ein einfacher Ratschlag wie “nehmen Sie einfach Ibuprofen” greift zu kurz und vernachlässigt die vielfältigen Ursachen und somit auch die Notwendigkeit differenzierter Therapien.

Wann ist eine Blutung “stark”?

Als stark gilt eine Blutung, die mehr als 80ml Blutverlust pro Periode verursacht. Das klingt zunächst abstrakt, aber folgende Anzeichen deuten auf eine starke Blutung hin:

  • Durchnässen von mehr als einem Binden oder Tampon pro Stunde über mehrere Stunden. Der ständige Wechsel ist nicht nur lästig, sondern zeugt von einem erheblichen Blutverlust.
  • Verwendung von mehreren Binden oder Tampons gleichzeitig. Auch dies deutet auf ein deutlich überdurchschnittliches Blutungsvolumen hin.
  • Anhaltendes Blutungsgefühl über mehr als sieben Tage. Eine verlängerte Blutungszeit verschlimmert die Symptome und den Blutverlust.
  • Blutgerinnsel von der Größe einer Zwei-Euro-Münze oder größer. Große Gerinnsel sind ein deutliches Zeichen einer starken Blutung.
  • Anämie-Symptome wie Müdigkeit, Blässe, Schwindel oder Kurzatmigkeit. Ein signifikanter Blutverlust führt zu Eisenmangel und den daraus resultierenden Symptomen.

Ursachenforschung: Der Weg zur richtigen Behandlung

Starke Regelblutungen haben verschiedene Ursachen, die von harmlos bis schwerwiegend reichen können. Ein einfacher Selbsttest ist nicht ausreichend; eine gründliche Untersuchung durch einen Gynäkologen ist unerlässlich. Mögliche Ursachen sind:

  • Hormonelle Ungleichgewichte: Eine gestörte Balance von Östrogen und Progesteron ist eine häufige Ursache.
  • Myome (Gebärmuttermyome): Gutartige Geschwülste in der Gebärmutterwand können zu vermehrten Blutungen führen.
  • Polypen: Kleine Wucherungen in der Gebärmutterschleimhaut.
  • Endometriose: Eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt.
  • Gerinnungsstörungen: Seltener, aber wichtig zu beachten.
  • Intrauterinpessare (Spirale): In seltenen Fällen kann eine Spirale zu verstärkten Blutungen führen.

Behandlungsmöglichkeiten: Ein individueller Ansatz

Die Behandlung richtet sich nach der Ursache der starken Blutung. Neben der symptomatischen Behandlung von Schmerzen mit nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac, und Paracetamol gegen die Schmerzen, kommen verschiedene Therapieansätze zum Einsatz:

  • Medikamente: Tranexamsäure kann die Blutgerinnung fördern und so den Blutverlust reduzieren. Hormonelle Therapien wie die Pille oder Gestagene können das hormonelle Ungleichgewicht korrigieren.
  • Operation: Bei Myomen oder Polypen kann eine operative Entfernung notwendig sein. In schweren Fällen kann eine Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) in Erwägung gezogen werden.
  • Alternativmedizin: Einige Frauen berichten über Linderung durch Akupunktur oder andere alternative Methoden. Diese sollten jedoch immer ergänzend und niemals als alleinige Therapieform betrachtet werden.

Fazit: Fachärztliche Beratung ist entscheidend

Starke Regelblutungen sollten niemals ignoriert werden. Eine frühzeitige Abklärung der Ursachen durch einen Gynäkologen ist essentiell für eine effektive und individuelle Behandlung. Selbsthilfemaßnahmen können die Symptome lindern, ersetzen aber nicht die professionelle Diagnostik und Therapie. Nur so kann eine langfristige Verbesserung der Lebensqualität sichergestellt werden.