Wie viel Blut bei Periode ist zu viel?

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Eine normale Menstruation bedeutet einen Blutverlust von etwa 60 ml. Überschreitet die Menge 80 ml – also ein Drittel mehr – spricht man von einer starken Periode. Häufiges Wechseln von Tampons/Binden (alle 2 Stunden), Schwächegefühl oder Blutklumpen im Menstruationsblut können Anzeichen dafür sein. Achten Sie auf diese Symptome und konsultieren Sie bei Bedarf einen Arzt.

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Zu viel Blut bei der Periode: Wann ist ein Arztbesuch notwendig?

Die Menstruation, umgangssprachlich Periode genannt, ist ein natürlicher Prozess, der für viele Frauen mit mehr oder weniger starken Beschwerden verbunden ist. Während die meisten Frauen die monatliche Blutung als normal empfinden, stellt sich oft die Frage: Wie viel Blut ist eigentlich zu viel? Eine eindeutige Antwort lässt sich nicht pauschal geben, da die individuelle Blutungsstärke stark variiert und von verschiedenen Faktoren abhängt, wie Alter, Hormonhaushalt und allgemeinem Gesundheitszustand.

Die gängige Einschätzung geht von einem durchschnittlichen Blutverlust von etwa 30-60 ml pro Periode aus. Überschreitet die Blutungsmenge jedoch deutlich diesen Wert, etwa 80 ml und mehr, spricht man von einer Hypermenorrhoe, einer zu starken Monatsblutung. Diese ist nicht nur unangenehm und belastend, sondern kann auch ein Hinweis auf verschiedene zugrunde liegende Erkrankungen sein.

Anzeichen für eine zu starke Periode:

Eine reine Mengenbestimmung ist im Alltag schwierig. Viel aussagekräftiger sind folgende Indikatoren, die auf eine Hypermenorrhoe hinweisen können:

  • Häufiger Wechsel von Hygieneartikeln: Müssen Tampons oder Binden alle ein bis zwei Stunden gewechselt werden, deutet dies auf eine übermäßige Blutung hin. Die ständige Notwendigkeit, die Hygieneartikel zu wechseln, beeinträchtigt den Alltag erheblich.
  • Blutgerinnsel: Das Auftreten von großen Blutgerinnseln (größer als ein 1-Euro-Stück) im Menstruationsblut ist ein starkes Warnsignal und sollte ärztlich abgeklärt werden. Kleine Gerinnsel sind hingegen eher unbedenklich.
  • Anemiesymptome: Eine zu starke Blutung kann zu Eisenmangelanämie führen. Symptome hierfür sind Müdigkeit, Schwäche, Blässe, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten.
  • Durchnässung von Kleidung: Das ständige Durchnässen von Kleidung aufgrund der starken Blutung ist nicht nur unangenehm, sondern zeigt auch eine deutlich erhöhte Blutungsmenge an.
  • Schmerzen: Starke Unterleibsschmerzen (Dysmenorrhoe) in Verbindung mit einer starken Blutung sollten ebenfalls ärztlich untersucht werden.

Wann ist ein Arztbesuch dringend notwendig?

Zögern Sie nicht, einen Arzt oder Gynäkologen aufzusuchen, wenn Sie mehrere der oben genannten Symptome beobachten. Eine starke Blutung kann verschiedene Ursachen haben, darunter:

  • Myome (Gebärmuttermyome): Gutartige Geschwülste in der Gebärmutterwand.
  • Polypen: Kleine Wucherungen in der Gebärmutter.
  • Endometriose: Eine Erkrankung, bei der sich Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter ansiedelt.
  • Gerinnungsstörungen: Erkrankungen, die die Blutgerinnung beeinträchtigen.
  • Hormongleichgewichtstörungen: Unregelmäßigkeiten im Hormonhaushalt.

Nur ein Arzt kann die Ursache für eine zu starke Periode feststellen und eine geeignete Therapie empfehlen. Die Behandlungsmöglichkeiten reichen von medikamentösen Maßnahmen über operative Eingriffe bis hin zu alternativen Therapien. Wichtig ist, die Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig ärztlichen Rat einzuholen, um mögliche Komplikationen zu vermeiden und die Lebensqualität zu verbessern. Vertrauen Sie auf Ihre Wahrnehmung – wenn Sie sich unsicher sind, ist ein Arztbesuch immer die richtige Entscheidung.