Wann sollte man Blutdrucktabletten absetzen?

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Ein zu niedrig eingestellter Blutdruck, unter 110 mmHg systolisch, signalisiert eine Überdosierung blutdrucksenkender Medikamente. Dies äußert sich oft durch Schwindel und Schwäche. Eine Dosisreduktion oder Absetzen ist daher unbedingt ärztlich zu prüfen und vorsichtig durchzuführen.

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Wann sollte man Blutdrucktabletten absetzen? Ein sensibles Thema, das ärztliche Beratung erfordert

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine weit verbreitete Erkrankung, deren Behandlung oft die Einnahme blutdrucksenkender Medikamente erfordert. Die Frage nach dem Absetzen dieser Medikamente ist jedoch höchst sensibel und sollte niemals leichtfertig entschieden werden. Ein eigenmächtiges Absetzen kann schwerwiegende Folgen haben.

Der Impuls, Blutdrucktabletten abzusetzen, kann aus verschiedenen Gründen entstehen: Man fühlt sich gut, die Werte scheinen im Normbereich zu liegen, die Nebenwirkungen sind unerträglich, oder es besteht die Hoffnung auf eine „natürliche Heilung“. All diese Gründe rechtfertigen jedoch nicht ein eigenmächtiges Absetzen.

Wann die Absetzfrage legitim ist:

Ein zu niedrig eingestellter Blutdruck, insbesondere unter 110 mmHg systolisch (der obere Wert), ist ein klares Warnsignal. Dies deutet auf eine Überdosierung der blutdrucksenkenden Medikamente hin und kann mit Symptomen wie Schwindel, Schwäche, Benommenheit, Übelkeit und in seltenen Fällen sogar Ohnmacht einhergehen. In solchen Fällen ist eine ärztliche Konsultation dringend erforderlich. Der Arzt wird die Dosis reduzieren oder – je nach Situation – ein Absetzen der Medikamente in kontrollierter Weise einleiten. Dies geschieht in der Regel schrittweise, um den Körper an die neue Situation anzupassen und plötzliche Blutdruckschwankungen zu vermeiden.

Weitere Gründe, die eine ärztliche Beratung zum Absetzen notwendig machen:

  • Unerträgliche Nebenwirkungen: Manche Medikamente verursachen Nebenwirkungen wie Husten, Müdigkeit, Schwellungen, Hautausschläge oder Verdauungsstörungen. Der Arzt kann dann ein anderes Medikament mit einem besseren Nebenwirkungsprofil verschreiben oder die Dosis anpassen. Ein eigenmächtiges Absetzen aufgrund von Nebenwirkungen ist riskant und kann den Blutdruck unkontrolliert ansteigen lassen.
  • Änderung der Lebenssituation: Eine deutliche Gewichtsabnahme, eine Umstellung der Ernährung auf eine herzgesunde Kost oder regelmäßiger Sport können den Blutdruck positiv beeinflussen. In solchen Fällen kann der Arzt die Notwendigkeit und das Vorgehen beim Absetzen oder der Dosisreduktion beurteilen.
  • Änderung der zugrundeliegenden Erkrankung: Bestehende Erkrankungen, die den Blutdruck beeinflussen, können sich verändern. Eine Neubewertung durch den Arzt ist daher unerlässlich, bevor man über ein Absetzen der Medikamente nachdenkt.

Die Gefahren des eigenmächtigen Absetzens:

Ein abruptes Absetzen von Blutdruckmedikamenten kann zu einem gefährlichen Blutdruckanstieg führen, der das Risiko von Schlaganfällen, Herzinfarkten und Nierenversagen erhöht. Dies gilt insbesondere bei Patienten mit hohem Blutdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder anderen Risikofaktoren.

Fazit:

Die Frage nach dem Absetzen von Blutdrucktabletten ist eine Entscheidung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Arzt getroffen werden muss. Ein eigenmächtiges Absetzen ist gefährlich und sollte unbedingt vermieden werden. Nur der Arzt kann nach einer gründlichen Untersuchung und unter Berücksichtigung des individuellen Gesundheitszustands entscheiden, ob und wie die Medikation angepasst oder abgesetzt werden kann. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen und eine offene Kommunikation mit dem Arzt sind unerlässlich für eine erfolgreiche und sichere Blutdrucktherapie.

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