Ist ein basisches Handbad mit Natron sinnvoll?

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Ein Natron-Handbad kann wohltuend sein. Lösen Sie etwa einen Esslöffel Natron in einer Schüssel mit warmem Wasser auf und baden Sie Ihre Hände darin für ca. zehn Minuten. Dies kann helfen, die Haut zu reinigen und zu erfrischen.

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Sinnvoll oder Mythos? Das Natron-Handbad unter der Lupe

Ein altbewährter Hausmittel-Tipp: Das Handbad mit Natron. Doch ist das simple Eintauchen der Hände in Natronwasser tatsächlich mehr als nur ein wohltuendes Ritual? Bringt es messbare Vorteile oder handelt es sich um einen überholten Mythos?

Die Befürworter des Natron-Handbads preisen seine reinigende und erfrischende Wirkung. Das basische Natron, so die Annahme, soll Schmutz und Bakterien effektiv entfernen und die Haut sanft peelen. Tatsächlich kann Natron (Natriumhydrogencarbonat) aufgrund seiner leicht alkalischen Eigenschaften oberflächliche Verschmutzungen lösen und Gerüche neutralisieren. Dies kann insbesondere nach Arbeiten im Garten oder in der Küche, wo die Hände stark beansprucht werden, angenehm sein. Ein gewisser Peelingeffekt ist ebenfalls denkbar, da Natron abgestorbene Hautzellen lösen kann.

Allerdings ist Vorsicht geboten. Die Haut besitzt einen natürlichen Säureschutzmantel, der sie vor schädlichen Einflüssen schützt. Häufige oder zu intensive Behandlungen mit basischem Natron können diesen Schutzmantel angreifen und die Haut austrocknen und irritieren. Besonders Menschen mit empfindlicher Haut oder Hauterkrankungen wie Neurodermitis sollten daher auf Natron-Handbäder verzichten oder sie nur sehr sparsam und in geringer Konzentration anwenden.

Ein weiterer Aspekt ist die antibakterielle Wirkung. Während Natron in höheren Konzentrationen eine gewisse antimikrobielle Aktivität aufweist, ist die Wirkung bei der Anwendung als Handbad fraglich. Für eine effektive Desinfektion sind spezielle Handdesinfektionsmittel deutlich besser geeignet.

Fazit: Ein gelegentliches Natron-Handbad kann, insbesondere bei stark verschmutzten Händen, eine wohltuende Reinigung und Erfrischung bieten. Es ist jedoch kein Wundermittel und ersetzt weder eine regelmäßige Handhygiene mit Seife noch eine medizinische Behandlung bei Hauterkrankungen. Bei empfindlicher Haut sollte man auf Natronbäder verzichten. Wer das Hausmittel dennoch anwenden möchte, sollte die Konzentration niedrig halten und die Hände anschließend gut eincremen, um den Feuchtigkeitsverlust auszugleichen. Im Zweifelsfall empfiehlt sich die Rücksprache mit einem Hautarzt oder Apotheker.