Was bewirkt Natron im Gießwasser?

7 Sicht

Natron, im Gießwasser gelöst, wirkt als Alkalisierungsmittel. Es neutralisiert sauren Boden und verbessert so das Wachstum säureempfindlicher Pflanzen. Die Dosierung sollte dabei vorsichtig erfolgen, um eine Überalkalisierung zu vermeiden. Regelmäßige Bodenuntersuchungen sind empfehlenswert.

Kommentar 0 mag

Natron im Gießwasser: Ein Segen für manche, ein Fluch für andere?

Natron, auch bekannt als Natriumbicarbonat oder Backsoda, ist ein vielseitiges Hausmittel, das nicht nur in der Küche Anwendung findet. Auch im Garten kursieren viele Mythen und Anwendungen rund um das weiße Pulver. Eine davon ist der Einsatz von Natron im Gießwasser. Doch was bewirkt Natron wirklich im Gießwasser und welche Pflanzen profitieren davon?

Die Wirkung von Natron als Alkalisierungsmittel

Die Hauptwirkung von Natron im Gießwasser liegt in seiner alkalisierenden Eigenschaft. Das bedeutet, Natron erhöht den pH-Wert des Gießwassers und somit auch des Bodens. Dies kann in bestimmten Fällen von Vorteil sein, insbesondere wenn der Boden zu sauer ist. Ein saurer Boden (pH-Wert unter 7) kann die Aufnahme bestimmter Nährstoffe durch die Pflanzenwurzeln behindern. Durch das Anheben des pH-Werts können diese Nährstoffe wieder besser verfügbar gemacht werden.

Für wen ist Natron im Gießwasser geeignet?

Pflanzen, die einen alkalischen oder neutralen Boden bevorzugen, können von einer Natron-Behandlung profitieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • Einige Gemüsesorten: Dazu zählen Bohnen, Erbsen, Mangold und Spinat.
  • Bestimmte Kräuter: Lavendel, Salbei und Thymian gedeihen in leicht alkalischen Böden.
  • Einige Zierpflanzen: Rosen, Flieder und Clematis bevorzugen ebenfalls einen pH-Wert im neutralen bis leicht alkalischen Bereich.

Die richtige Dosierung: Weniger ist mehr!

Die Dosierung von Natron im Gießwasser ist entscheidend. Eine Überdosierung kann den Boden zu stark alkalisieren, was wiederum zu Nährstoffmangel und Wachstumsstörungen führen kann.

Empfohlene Dosierung:

  • Beginnen Sie mit einer sehr geringen Konzentration: etwa 1 Teelöffel Natron auf 5 Liter Wasser.
  • Verwenden Sie diese Lösung nicht bei jeder Bewässerung, sondern nur in größeren Abständen (z.B. alle 2-4 Wochen).

Wichtige Hinweise und Vorsichtsmaßnahmen:

  • Bodenanalyse: Vor der Anwendung von Natron ist eine Bodenanalyse empfehlenswert. Sie gibt Aufschluss über den aktuellen pH-Wert und den Nährstoffgehalt des Bodens.
  • Regelmäßige pH-Wert-Kontrolle: Überprüfen Sie regelmäßig den pH-Wert des Bodens, um eine Überalkalisierung zu vermeiden. Im Fachhandel sind pH-Teststreifen oder Messgeräte erhältlich.
  • Nicht für alle Pflanzen geeignet: Pflanzen, die saure Böden bevorzugen (z.B. Rhododendren, Azaleen, Heidelbeeren), vertragen Natron im Gießwasser nicht und können geschädigt werden.
  • Alternative Alkalisierungsmittel: Es gibt auch andere, schonendere Methoden zur Alkalisierung des Bodens, wie z.B. die Verwendung von Kalk.

Fazit: Mit Bedacht anwenden!

Natron im Gießwasser kann in bestimmten Situationen und für bestimmte Pflanzen eine positive Wirkung haben. Es ist jedoch wichtig, die Dosierung zu beachten, den pH-Wert des Bodens regelmäßig zu kontrollieren und die Bedürfnisse der jeweiligen Pflanzenart zu berücksichtigen. Eine vorsichtige und informierte Anwendung ist der Schlüssel zum Erfolg. Andernfalls kann der Schuss nach hinten losgehen und mehr Schaden als Nutzen anrichten. Bevor Sie Natron im Gießwasser verwenden, informieren Sie sich also gründlich und ziehen Sie im Zweifelsfall einen Fachmann zu Rate.