In was Baden bei Neurodermitis?
Sanfte Berührungen des Wassers lindern Juckreiz. Chlorhaltige Bäder sollten vermieden, naturbelassene Seen oder Solebäder bevorzugt werden. Gemeinsames Baden stärkt zudem das Wohlbefinden und fördert die Entspannung bei Neurodermitis. Weitere hilfreiche Informationen finden Sie in unseren Ratgebern.
Baden bei Neurodermitis: Wohltuend oder schädlich? Ein differenzierter Blick
Neurodermitis, auch atopische Dermatitis genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die Betroffene oft mit starkem Juckreiz und trockener, schuppiger Haut konfrontiert. Baden kann hier sowohl Linderung verschaffen als auch die Haut zusätzlich reizen. Die richtige Herangehensweise ist daher entscheidend. Der pauschale Rat „Baden ist gut“ greift zu kurz; es kommt auf die Art des Bades, die Wassertemperatur und die verwendeten Zusätze an.
Die wohltuende Wirkung des Wassers:
Sanfte Berührungen des Wassers können den Juckreiz tatsächlich lindern und ein Gefühl der Entspannung vermitteln. Die Wärme des Wassers erweitert die Blutgefäße und kann so die Durchblutung der Haut fördern, was den Heilungsprozess unterstützen kann. Das Einweichen der Haut macht sie zudem empfänglicher für nachfolgende Pflegeprodukte. Wichtig ist jedoch, dass das Bad nicht zu heiß ist (maximal 37°C), da heißes Wasser die Haut zusätzlich austrocknet und den Juckreiz verstärkt. Die Badezeit sollte ebenfalls begrenzt sein, idealerweise auf 10-15 Minuten.
Welche Badevarianten sind geeignet?
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Naturbelassene Gewässer: Der Kontakt mit klarem, sauberem Wasser aus Seen oder Teichen kann sehr wohltuend sein. Die enthaltenen Mineralien können die Haut beruhigen. Jedoch sollte auf die Wasserqualität geachtet und ein Badeverbot bei Algenblüte oder anderen Verunreinigungen beachtet werden.
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Solebäder: Das Baden in Salzwasser kann die Haut ebenfalls positiv beeinflussen. Der hohe Salzgehalt wirkt antibakteriell und kann die Hautbarriere stärken. Achten Sie jedoch darauf, dass es sich um ein medizinisches Solebad handelt, welches keine weiteren Zusatzstoffe enthält. Ein zu hoher Salzgehalt kann die Haut hingegen reizen.
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Haferbäder: Haferflocken enthalten Inhaltsstoffe, die entzündungshemmend und juckreizstillend wirken. Ein Haferbad kann die Haut beruhigen und die Symptome lindern. Hierfür kann man gemahlene Haferflocken in einem Baumwollbeutel im Badewasser ziehen lassen.
Was sollte unbedingt vermieden werden?
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Chlorhaltige Bäder: Chloriertes Wasser, wie es in vielen Schwimmbädern vorkommt, trocknet die Haut stark aus und kann die Entzündung verschlimmern. Neurodermitis-Patienten sollten den Besuch von Chlorbädern daher möglichst vermeiden.
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Duftstoffe und Zusätze: Viele Badezusätze enthalten Duftstoffe, die die Haut reizen können. Auch ätherische Öle, obwohl oft als wohltuend angepriesen, sollten bei Neurodermitis mit Vorsicht verwendet werden, da sie allergische Reaktionen auslösen können. Besser ist es, auf parfüm- und farbstoffreie Produkte zurückzugreifen oder ganz auf Zusätze zu verzichten.
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Zu langes Baden: Auch wenn das Wasser angenehm ist, sollte die Badezeit begrenzt bleiben. Zu langes Baden entzieht der Haut Feuchtigkeit und kann den Juckreiz verstärken.
Zusätzliche Tipps:
- Nach dem Baden die Haut sanft trocken tupfen und nicht reiben.
- Anschließend eine fettreiche, rückfettende Creme auftragen, um die Hautfeuchtigkeit zu erhalten.
- Gemeinsames Baden kann das Wohlbefinden steigern und den Entspannungseffekt verstärken. Besonders für Kinder mit Neurodermitis kann dies eine positive Erfahrung sein.
Fazit:
Baden bei Neurodermitis kann ein wertvoller Bestandteil der Therapie sein, erfordert aber ein sensibles Vorgehen. Die Wahl der richtigen Badeart, die richtige Wassertemperatur und der Verzicht auf reizende Zusätze sind entscheidend, um eine Linderung der Symptome zu erreichen und die Haut nicht zusätzlich zu belasten. Im Zweifelsfall sollte immer ein Arzt oder Dermatologe konsultiert werden.
#Baden Haut#Neuro Dermitis#Pflege BadKommentar zur Antwort:
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