Wird man von UVB-Strahlen braun?

4 Sicht

Sonnenbräune entsteht durch die körpereigene Reaktion auf UV-Strahlung. UV-B-Strahlen triggern die Melaninproduktion, was zu einer verzögerten Bräunung führt. UV-A-Strahlen hingegen dunkeln bereits vorhandenes Melanin nach, bewirken aber keine Neubildung. Der Prozess ist komplex und zeitverzögert.

Kommentar 0 mag

Die Bräunung: Ein komplexes Zusammenspiel von UV-Strahlen und Melanin

Die Sonne – Quelle des Lebens, aber auch der Sorge. Ihr Licht, genauer gesagt die ultraviolette Strahlung (UV-Strahlung), ist für die Entstehung einer Sonnenbräune verantwortlich. Doch die einfache Aussage „UV-Strahlen bräunen die Haut“ greift zu kurz. Die Realität ist deutlich komplexer und involviert verschiedene Mechanismen, die von der Art der UV-Strahlung abhängen.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass allein die UV-B-Strahlung für die Bräunung verantwortlich ist. Stimmt dies so pauschal? Ja und Nein. UV-B-Strahlen sind entscheidend für die Initiierung der Bräunung, sie sind der Auslöser des Prozesses. Ihr hochenergetisches Licht dringt in die tieferen Hautschichten ein und regt die Melanocyten, spezialisierte Zellen in der Haut, zur vermehrten Produktion von Melanin an. Melanin ist ein dunkles Pigment, das die Haut vor schädlicher UV-Strahlung schützt. Die Neubildung von Melanin ist ein komplexer, mehrstufiger Prozess, der Zeit benötigt. Daher tritt die Bräunung nach der UV-B-Exposition nicht sofort, sondern erst nach einigen Stunden bis Tagen auf. Man könnte sagen, die UV-B-Strahlung legt den Grundstein für die Bräune.

UV-A-Strahlen hingegen tragen eher zur Verstärkung der bereits vorhandenen Bräune bei. Sie dringen tiefer in die Haut ein als UV-B-Strahlen und wirken direkt auf das bereits vorhandene Melanin. Sie dunkeln es nach, ohne dabei neue Melaninproduktion anzuregen. Dieser Effekt ist schneller sichtbar als die Bräunung durch UV-B-Strahlung, trägt aber nicht zur langfristigen Pigmentierung bei. Ein Vergleich wäre: UV-B baut das Haus (Melaninproduktion), UV-A streicht es (dunkelt vorhandenes Melanin nach).

Zusammenfassend lässt sich sagen: Man wird durch UVB-Strahlen nicht direkt braun, sondern sie lösen die Produktion des braunen Pigments Melanin aus. Die sichtbare Bräune ist das Ergebnis dieses komplexen Prozesses, an dem sowohl UV-B- als auch UV-A-Strahlen beteiligt sind, wobei die UV-B-Strahlung die entscheidende Rolle bei der Initiierung der Melaninproduktion spielt. Es ist wichtig zu betonen, dass eine Sonnenbräune trotz allem ein Zeichen einer Schädigung der Haut ist. Der Schutz vor übermäßiger UV-Strahlung durch Sonnenschutzmittel bleibt daher unerlässlich, um langfristige Hautschäden zu vermeiden. Die „gesunde“ Bräune ist ein Mythos, der die tatsächlichen Risiken der UV-Strahlung verschleiert.