Wie viel wärmer macht ein Neoprenanzug?

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Beim Kitesurfen, Windsurfen oder Wingfoilen schützt ein Neoprenanzug vor Kälte. Ein 3/2mm Anzug ist ideal für 19-27°C Wassertemperatur, während ein 4/3mm Anzug bei 17-25°C Komfort bietet. Sinkt die Temperatur auf 10-20°C, empfiehlt sich ein 5/3mm Anzug oder sogar eine zusätzliche Ice Vest. So bleibst du länger auf dem Wasser!

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Wie viel wärmer macht ein Neoprenanzug wirklich? – Ein genauerer Blick auf den Kälteschutz

Beim Wassersport wie Kitesurfen, Windsurfen oder Wingfoilen ist die richtige Bekleidung entscheidend für den Komfort und die Sicherheit. Ein Neoprenanzug ist dabei unverzichtbar, aber die Frage nach seiner tatsächlichen Wärmeleistung ist komplexer als die bloße Angabe der Dicke in Millimetern. Die Aussage “Ein 3/2mm Anzug ist ideal für 19-27°C Wassertemperatur” ist zwar ein guter Richtwert, vernachlässigt aber wichtige Einflussfaktoren.

Die Dicke des Anzugs (z.B. 3/2 mm, 4/3 mm, 5/3 mm) beschreibt lediglich die Neopren-Schichtdicke. Die erste Zahl bezieht sich dabei auf die Dicke des Neoprens an Rumpf und Beinen, die zweite auf die an Armen und Schultern. Ein 5/3 mm Anzug ist also im Rumpfbereich dicker als ein 3/2 mm Anzug, bietet aber nicht einfach nur eine lineare Steigerung der Wärme.

Weitere Faktoren, die die wahrgenommene Wärme beeinflussen:

  • Neoprenqualität: Hochwertiges Neopren mit dichterem Zellgefüge und optimierter Oberflächenbehandlung bietet bessere Isolationswerte. Günstige Neoprenanzüge mit weniger dichtem Material lassen mehr Wasser durch und bieten dementsprechend weniger Wärme.
  • Anzugpassform: Ein zu lockerer Anzug lässt mehr Wasser eindringen und kühlt stärker aus. Ein zu enger Anzug hingegen schränkt die Bewegungsfreiheit ein und kann zu einem unangenehmen Tragegefühl führen. Die perfekte Passform ist entscheidend für optimale Wärmeleistung.
  • Materialzusammensetzung: Neben reinem Neopren werden oft weitere Materialien wie Nylon oder Lycra verwendet. Diese beeinflussen die Elastizität, Robustheit und Wasserdichtheit des Anzugs, was wiederum die Wärmeleistung beeinflusst.
  • Individuelle Kälteempfindlichkeit: Jeder Mensch empfindet Kälte anders. Was für den einen ausreichend warm ist, kann für den anderen zu kalt sein.
  • Windchill-Effekt: Starker Wind verstärkt den Kälteeindruck erheblich, unabhängig von der Wassertemperatur und der Anzugdicke.
  • Bewegungsaktivität: Bei intensiver körperlicher Aktivität erzeugt der Körper mehr Wärme, was den Bedarf an einem dicken Anzug reduzieren kann.

Fazit:

Die angegebenen Temperaturbereiche für Neoprenanzüge sind lediglich grobe Richtlinien. Die tatsächliche Wärmeleistung hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab. Ein 5/3 mm Anzug bietet zwar in der Regel mehr Wärme als ein 3/2 mm Anzug, garantiert aber nicht automatisch Komfort bei niedrigen Wassertemperaturen. Es empfiehlt sich, vor dem Kauf verschiedene Anzüge anzuprobieren und die persönlichen Bedürfnisse und die erwarteten Bedingungen zu berücksichtigen. Bei stark fallenden Wassertemperaturen sollte man unbedingt auf zusätzliche Accessoires wie eine Ice Vest zurückgreifen oder sich auf wärmere Gewässer zurückziehen. Die eigene Sicherheit sollte immer an erster Stelle stehen.

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