Welches Wasser auf der Erde kann man Trinken?

Durstlöscher mit Risiko? Welches Wasser auf der Erde wirklich trinkbar ist

Wasser ist Leben. Dieser einfache Satz verdeutlicht die fundamentale Bedeutung von Wasser für unseren Planeten und natürlich auch für den Menschen. Doch nicht jedes Wasser, das uns umgibt, ist auch tatsächlich zum Trinken geeignet. Die Frage, welches Wasser auf der Erde bedenkenlos genossen werden kann, ist komplexer als man vielleicht denkt.

Die einfache Antwort lautet: Nur Wasser, das frei von Krankheitserregern und Schadstoffen ist, ist trinkbar. Doch wie identifiziert man solches Wasser und welche Quellen stehen uns zur Verfügung?

Oberflächenwasser: Ein zweischneidiges Schwert

Bäche, Flüsse, Seen – all dies sind verlockende Wasserquellen, besonders in der freien Natur. Allerdings sind sie oft stark durch Umwelteinflüsse belastet. Landwirtschaftliche Abwässer, industrielle Einleitungen und tierische Exkremente können das Wasser mit Bakterien, Viren, Pestiziden, Schwermetallen und anderen schädlichen Substanzen verunreinigen. Das Trinken von unbehandeltem Oberflächenwasser kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, von Durchfall und Erbrechen bis hin zu chronischen Erkrankungen.

Daher gilt: Oberflächenwasser ist grundsätzlich nicht trinkbar, es sei denn, es wird vorher gründlich gereinigt. Bewährte Methoden sind das Abkochen über mehrere Minuten, um Krankheitserreger abzutöten, oder die Verwendung von Wasserfiltern, die Schadstoffe und Mikroorganismen zurückhalten. Spezielle Outdoor-Filter, die für den Einsatz in der Wildnis konzipiert sind, sind hierbei besonders empfehlenswert.

Grundwasser: Die unsichtbare Reserve

Grundwasser, das sich unterirdisch in wasserführenden Gesteinsschichten befindet, gilt oft als sauberere Alternative zum Oberflächenwasser. Das durch den Boden sickernde Wasser wird auf natürliche Weise gefiltert, wodurch viele Schadstoffe zurückgehalten werden. Allerdings ist auch Grundwasser nicht immer bedenkenlos trinkbar.

Die Qualität des Grundwassers variiert stark von Region zu Region und hängt von den geologischen Gegebenheiten und menschlichen Aktivitäten ab. In landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten kann das Grundwasser durch Nitrate belastet sein, die durch Düngemittel in den Boden gelangen. In der Nähe von Industriegebieten können Schwermetalle und andere chemische Substanzen ins Grundwasser sickern. Auch natürliche Belastungen, wie beispielsweise Arsen in bestimmten Gesteinsschichten, können die Trinkbarkeit beeinträchtigen.

Wer auf Grundwasser als Trinkwasserquelle zurückgreifen möchte, sollte daher unbedingt eine Wasseranalyse durchführen lassen, um sicherzustellen, dass es den geltenden Trinkwassergrenzwerten entspricht.

Flaschenwasser: Sicherheit in Plastik?

Flaschenwasser erfreut sich großer Beliebtheit, da es als besonders rein und sicher gilt. Tatsächlich unterliegt Flaschenwasser strengen Qualitätskontrollen und muss den gesetzlichen Anforderungen an Trinkwasser entsprechen. Allerdings ist auch hier Vorsicht geboten.

Nicht jedes Flaschenwasser ist gleich gut. Es ist wichtig, auf die Herkunft des Wassers und die Zertifizierungen des Herstellers zu achten. Billigprodukte aus unbekannten Quellen können unter Umständen weniger streng kontrolliert werden. Zudem sollte man sich bewusst sein, dass die Herstellung und der Transport von Flaschenwasser mit einem erheblichen ökologischen Fußabdruck verbunden sind.

Fazit: Die Trinkbarkeit ist eine Frage der Behandlung

Die Trinkbarkeit von Wasser hängt also stark von der Quelle und der vorherigen Behandlung ab. Oberflächenwasser bedarf in der Regel einer gründlichen Reinigung, während Grundwasser zwar oft sauberer ist, aber dennoch auf Schadstoffe untersucht werden sollte. Flaschenwasser bietet eine vermeintliche Sicherheit, sollte aber kritisch hinterfragt werden.

Letztendlich ist es entscheidend, sich über die potenziellen Risiken zu informieren und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, um sicherzustellen, dass das Wasser, das wir trinken, tatsächlich gesund und unbedenklich ist. Denn sauberes Trinkwasser ist ein kostbares Gut, das wir schützen und verantwortungsvoll nutzen müssen. Die Investition in einen guten Wasserfilter für zu Hause oder unterwegs kann eine lohnende Investition in die eigene Gesundheit und die der Familie sein.