Welcher Fisch kommt am häufigsten vor?
Der unscheinbare Herrscher der Meere: Der Antarktische Krill
Die Meere beherbergen eine unglaubliche Vielfalt an Leben, von winzigen Mikroorganismen bis zu gigantischen Walen. Doch wenn man nach der häufigsten Fischart fragt, erhält man eine überraschende Antwort: Es ist kein imposanter Hai, kein farbenprächtiger Papageifisch und auch kein schillernder Thunfisch. Der Titel des häufigsten Fisches der Erde gebührt einem unscheinbaren, nur wenige Zentimeter großen Krustentier: dem Antarktischen Krill (Euphausia superba).
Diese kleinen, durchsichtigen Krebstiere, die oft als Garnelen des Südpolarmeeres bezeichnet werden, dominieren die antarktischen Gewässer in einer Weise, die ihresgleichen sucht. Schätzungen gehen davon aus, dass die Biomasse des Antarktischen Krills etwa 500 Millionen Tonnen beträgt – eine atemberaubende Zahl, die etwa 50% der gesamten Biomasse aller Meeresorganismen ausmacht. Zum Vergleich: Die gesamte Menschheit wiegt nur einen Bruchteil davon. Diese immense Häufigkeit macht den Krill zu einem Eckpfeiler des antarktischen Ökosystems und zu einer Art Schlüsselart, deren Bedeutung für das gesamte Nahrungsnetz kaum zu überschätzen ist.
Die Ernährung des Antarktischen Krills ist vergleichsweise einfach. Er ernährt sich hauptsächlich von Phytoplankton, den mikroskopisch kleinen Pflanzen des Meeres, die durch Photosynthese Energie aus Sonnenlicht gewinnen. Diese effiziente Nahrungsaufnahme ermöglicht die ungeheure Vermehrung des Krills und erklärt seine dominante Rolle im Nahrungsnetz. Die kleinen Krustentiere bilden die Grundlage der Nahrungskette für eine Vielzahl von Arten. Sie dienen als Hauptnahrungsquelle für viele Meeressäugetiere, darunter die majestätischen Buckelwale, die sich in riesigen Schwärmen von Krill satt fressen. Auch Seehunde, Seeleoparden und verschiedene Pinguinarten sind stark auf den Krill als Nahrungsquelle angewiesen. Selbst einige Fischarten, wie der Antarktische Eisfisch, zählen den Krill zu ihrer bevorzugten Beute.
Die Bedeutung des Antarktischen Krills erstreckt sich weit über das antarktische Ökosystem hinaus. Seine immense Biomasse spielt eine wichtige Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Durch den Verzehr von Phytoplankton und die anschließende Ausscheidung von Abfallprodukten trägt der Krill zur Bindung von Kohlendioxid bei. Dieser Prozess trägt dazu bei, den Klimawandel zu verlangsamen, was die Bedeutung dieser kleinen Kreatur für das gesamte globale Ökosystem noch weiter unterstreicht.
Die Zukunft des Antarktischen Krills ist jedoch nicht ohne Sorgen. Der Klimawandel, der zu Veränderungen der Wassertemperatur und der Eisbedeckung führt, stellt eine wachsende Bedrohung für den Bestand dar. Auch die Überfischung, obwohl im Vergleich zu anderen Fischbeständen reguliert, stellt ein potenzielles Risiko dar. Der Schutz dieser Schlüsselart ist daher von größter Bedeutung, nicht nur für das antarktische Ökosystem, sondern für das globale Gleichgewicht der Natur. Der unscheinbare Krill, der häufigste Fisch der Erde, zeigt uns auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig selbst die kleinsten Lebewesen für die Gesundheit unseres Planeten sind.
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