Welcher Fisch hat die meisten Gräten?

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Der Fisch mit tendenziell den meisten Gräten ist der Hering. Besonders kleine Heringe, wie Sprotten oder Maifische, können sehr viele, feine Gräten haben. Diese Gräten sind oft schwer zu entfernen, was den Verzehr etwas mühsam machen kann. Durch spezielle Zubereitungsarten, wie das Einlegen oder Braten, können die Gräten jedoch weicher werden und leichter mitgegessen werden.
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Der Gräten-Champion: Hering und seine knöchernen Verwandten

Der Hering, ein beliebter Speisefisch in vielen Kulturen, trägt einen etwas unbeliebten Titel: Er gilt als der Fisch mit den meisten Gräten. Besonders kleinere Heringe, wie Sprotten oder Maifische, sind wahre Meister in dieser Disziplin. Ihre unzähligen, feinen Gräten können den Genuss des sonst so aromatischen Fisches zu einer echten Geduldsprobe machen. Doch warum ist der Hering so grätenreich und was kann man dagegen tun?

Die Vielzahl der Gräten beim Hering ist kein Zufall, sondern hat evolutionäre Gründe. Die feinen, Y-förmigen Gräten, auch Muskelsegmentgräten genannt, geben dem Fischkörper Stabilität und Flexibilität. Sie unterstützen die präzise Steuerung der Muskulatur und ermöglichen schnelle, wendige Bewegungen im Wasser. Gerade für Schwarmfische wie den Hering, die ständig auf der Flucht vor Räubern sind, ist diese Beweglichkeit überlebenswichtig.

Die Anzahl der Gräten variiert je nach Heringart und Größe. Junge, kleine Heringe wie Sprotten oder Maifische haben tendenziell mehr Gräten als größere, ausgewachsene Heringe. Auch die Zubereitungsart spielt eine Rolle. Beim Braten oder Grillen werden die Gräten zwar nicht weniger, aber sie können knuspriger werden und lassen sich leichter mitessen. Einlegen in Essig oder Marinade macht die Gräten weicher und weniger spürbar.

Neben dem Hering gibt es noch weitere Fischarten, die für ihre Grätenvielfalt bekannt sind. Karpfen, Schleie und Brassen gehören ebenfalls zu den grätenreichen Fischen. Auch hier dienen die Gräten der Stabilisierung des Körpers und der präzisen Bewegungssteuerung. Im Gegensatz zu den feinen Gräten des Herings sind die Gräten dieser Karpfenartigen jedoch oft größer und stabiler.

Doch keine Angst vor Gräten! Es gibt verschiedene Techniken, um den Genuss grätenreicher Fische zu erleichtern. Eine Möglichkeit ist das Filetieren des Fisches und das sorgfältige Entfernen der Gräten mit einer Pinzette. Erfahrene Köche beherrschen diese Kunst perfekt und können den Fisch grätenfrei servieren. Eine andere Methode ist das Marinieren des Fisches in einer sauren Flüssigkeit, wie Essig oder Zitronensaft. Die Säure weicht die Gräten auf und macht sie weniger spürbar. Auch langes Schmoren oder Dünsten kann die Gräten weich machen.

In einigen Kulturen hat man sich die Grätenvielfalt des Herings sogar zunutze gemacht. In Skandinavien beispielsweise ist es üblich, eingelegte Heringe mitsamt Gräten zu verzehren. Die Gräten sind durch das Einlegen so weich, dass sie kaum spürbar sind und sogar als Kalziumquelle dienen.

Letztendlich ist die Grätenfrage auch eine Frage der Gewohnheit. Wer regelmäßig grätenreiche Fische isst, entwickelt mit der Zeit ein Gespür dafür, wo sich die Gräten befinden und wie man sie am besten umgeht. Und wer die Geduld aufbringt, den Hering trotz seiner vielen Gräten zu genießen, wird mit einem aromatischen und gesunden Fisch belohnt. Denn der Hering ist reich an Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und wichtigen Mineralstoffen. Also, lassen Sie sich von den Gräten nicht abschrecken und entdecken Sie die kulinarische Vielfalt des Herings und seiner knöchernen Verwandten!